Die Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg ist ein wertvoller Naturraum und Symbol für friedlichen Protest. Seit 1992 setzte sich die Bürgerinitiative FREIe HEIDe gegen die geplante militärische Nutzung des ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatzes als Bombenabwurfplatz („Bombodrom“) durch die Bundeswehr ein. Betroffen wären nicht nur Brandenburg, sondern auch der Süden Mecklenburgs gewesen, durch Lärm, Schadstoffe und erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus.
Mit über 350.000 Teilnehmer*innen bei mehr als 100 Protestaktionen entwickelte sich FREIe HEIDe zu einer der größten zivilgesellschaftlichen Bewegungen Deutschlands. Der Widerstand war erfolgreich: 2010 erklärte die Bundesregierung den endgültigen Verzicht auf die militärische Nutzung.
Während ich mein FÖJ bei der GRÜNEN LIGA absolviere, feiert der Umweltverband dieses Jahr sein 35-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass hat die GRÜNE LIGA eine Reihe mit 35 Veranstaltungen konzipiert, wovon mir eine ganz besonders in Erinnerung geblieben ist.
Gegründet in der DDR, blickt die GRÜNE LIGA auf eine bewegte Geschichte zurück. Um die historischen Linien vom Umweltaktivismus in der DDR zum heutigen Engagement in Ostdeutschland nachzuzeichnen, veranstalteten wir hierzu Ende Juni 2025 eine Podiumsdiskussion im Museum Pankow in Berlin.
Die GRÜNE LIGA und 34 weitere Umwelt- und Naturschutzorganisationen rufen Bund und Länder dazu auf, die seit August 2024 geltende EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO) entschlossen umzusetzen. Diese Verordnung wurde über Jahre hinweg demokratisch verhandelt und soll helfen, zerstörte Naturflächen wie Wälder, Moore und Flüsse wiederherzustellen.
Einige politische Akteur*innen versuchen derzeit, die Umsetzung zu blockieren. Das halten wir für verantwortungslos, denn die Folgen von Naturzerstörung und Klimakrise bedrohen unsere Gesundheit, unsere Umwelt und auch die Landwirtschaft.
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe zu 35 Jahren GRÜNE LIGA diskutieren Rebekka Schwarzbach, Klaus Schlüter und Peter Wensierski generationenübergreifend über die Umweltbewegung in Ostdeutschland. Die Veranstaltung findet nächsten Donnerstag, 26. Juni 2025 ab 19 Uhr in der Aula des Museum Pankow in der Prenzlauer Allee 227/228 statt und wird von Arthur Haus moderiert.
„Umweltgruppen hatten einen relevanten Anteil an der friedlichen Revolution“, sagte Steffi Lemke, damals noch Bundesumweltministerin, zum 35-jährigen Mauerfall-Jubiläum im November 2024. Wie konnten diese Gruppen trotz massiver Einschränkungen Druck aufbauen und warum scheint dies heute immer schwieriger zu werden? Die Umweltbewegung wird gerade in Ostdeutschland oft in eine defensive Position genötigt.
Diesen Sonntag feiert das Umweltfestival auf der Straße des 17. Juni in Berlin sein 30-jähriges Bestehen - kostenlos, draußen und für die ganze Familie. Gleichzeitig blickt die GRÜNE LIGA auf 35 Jahre Engagement für Umwelt- und Naturschutz zurück.
Aus diesem Anlass gestaltet das Netzwerk der GRÜNEN LIGA ein Zelt der Vielfalt, in dem wir die Arbeit unserer Mitgliedsgruppen spielerisch und interaktiv vorstellen. Vom Apfelsaft von Thüringer Streuobstwiesen über die Tour de Natur nach Belgien bis zum bedrohten Waldgrundstück am Lausitzer Tagebau ist so einiges dabei. Wir freuen uns auf Euch - von 11 bis 18 Uhr am Brandenburger Tor!