Eine Fotoausstellung über den vom Braunkohletagebau Nochten bedrohten Wald bei Rohne (Ostsachen) ist ab dem am 18. November im soziokulturellen Zentrum Kuppelhalle in Tharandt zu sehen. Um 18 Uhr lädt die Kuppelhalle zur Vernissage ein.
Die privaten Eigentümer eines Waldes bei Rohne weigern sich ihr Grundstück an den Kohlekonzern LEAG zu verkaufen und haben ihn stattdessen an den Umweltverband GRÜNE LIGA verpachtet. Diese führt seit 2020 Umweltbildungs- und Kulturveranstaltungen in dem Waldstück durch. Inzwischen hat die LEAG ein Enteignungsverfahren gegen Grundeigentümer und Umweltgruppe eingeleitet, das beim sächsischen Oberbergamt bearbeitet wird.
Der Fotograf Markus Pichlmaier hat die Annäherung des Tagebaues an Wald und Dörfer in einer Fotoausstellung mit dem titel „UNverkäuflich“ erlebbar gemacht und wird bei der Eröffnung anwesend sein.
„Der Tagebau Nochten verursacht neben den unfassbaren CO2-Emissionen aus der Kohleverbrennung auch massive Eingriffe in das Grundwasser und belastet die Spree bis nach Berlin. Eine Umplanung des Tagebaues ist unumgänglich, um diese Ewigkeitslasten wenigstens zu begrenzen. Dabei kann auch der Abstand zu den Dörfern am Tagebaurand vergrößert werden. Um das alles geht es bei diesem Stück Wald.“ erläutert Rebekka Schwarzbach von der Umweltgruppe Cottbus der GRÜNEN LIGA.
Ein breites Bündnis von Umweltorganisationen wendet sich in einem offenen Brief an die Umweltminister der Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, um konkrete Maßnahmen zur Beendigung der umwelt- und klimaschädlichen Kohlesubventionen zu erreichen.
Kohlekonzerne entziehen sich ihrer gesetzlichen Pflicht, für die von ihnen versursachten Umweltschäden finanziell zu haften.
LEAG und MIBRAG sind für die Entnahme von 470 Millionen Kubikmeter Grundwasser pro Jahr verantwortlich und die dadurch verursachten Sulfat- und Eiseneinträge vergiften die Oberflächengewässer – die Kosten dafür trägt bislang weitestgehend die öffentliche Hand.
Die Klimakrise erfordert einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohle und damit eine frühzeitige Stilllegung der Braunkohletagebaue. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Kohleunternehmen mit öffentlichen Mitteln dafür bezahlt werden sollten, ihren gesetzlichen Verpflichtungen zur Wiederherstellung der Tagebaugebiete nachzukommen.
Die anhaltende Energiekrise hat den Betreiberfirmen von Kohlekraftwerken exorbitante Profitmargen beschert und die Bundesregierung stellt durch die Reaktivierung von Braunkohlekraftwerken zusätzliche Einnahmequellen in Aussicht. Durch das Kohleausstiegsgesetz sollen sie weitere 4,35 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln als „Entschädigung“ erhalten (davon entfielen 1,75 Mrd auf die LEAG), sollte die Europäische Kommission in einem aktuell laufenden Verfahren diese als mit dem EU-Beihilfenrecht vereinbar einstufen
Jahrelange tagebaukritische Arbeit in der Lausitz kostet viel Kraft und Rückgrat. Nun wurde sie für den renommierten Panterpreis der Tageszeitung taz nominiert! Eine Vorjury wählte aus zahlreichen Vorschlägen sechs Projekte aus. Darunter die Umweltgruppe Cottbus, die seit der Gründung zur GRÜNE LIGA-Netzwerk gehört! Sie hat sich dabei sich nicht selbst beworben, sondern wurde vorgeschlagen. Dabei ist sich die Gruppe einig, dass nicht eine Person, sondern die ganze Gruppe die jahrelange Arbeit getragen hat, die mit dieser Nominierung gewürdigt wird.
Vom 17. September bis 17. Oktober kann online abgestimmt werden, wer den diesjährigen Panter-Preis bekommen soll. Wir freuen uns, über Unterstützung auf www.taz.de/panter .
Unabhängig davon, wer dabei die meisten Stimmen bekommen wird, ist die Nominierung selbst schon die entscheidende Ehrung. Denn sie macht die viele Arbeit vor Ort bundesweit sichtbar.
Schleife/Rohne, 07.09.2022. Vertreter*innen von Fridays for Future aus Berlin, Brandenburg und Sachsen fordern, dass keine Grundstücke mehr für Braunkohletagebaue enteignet werden. Sie trafen sich in dem von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald am Tagebau Nochten, wo sie eine junge Linde pflanzten.
„Kohletagebaue wie Nochten habe Auswirkungen über den gesamten Spreeverlauf. Unsere Generation trägt die Folgen, wenn der Kohleausstieg verschleppt wird. Als Klimaaktivist*innen aus Berlin, Brandenburg und Sachsen fordern wir deshalb gemeinsam, dass die Abbaugebiete verkleinert und keine Tagebaufolgen auf die Allgemeinheit abgewälzt werden!“ sagt sagt Tom Beeger von Fridays for Future aus Görlitz.
Cottbus, 24.06.2022. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA warnt vor einer Verschärfung des Wassermangels in der Spree durch die von der Bundesregierung geplante Wiederinbetriebnahme der Kraftwerksblöcke Jänschwalde E und F. Betroffen kann auch die Trinkwassergewinnung für zwei Millionen Menschen sein. Wenn überhaupt, dürften diese Blöcke deshalb nur nachrangig nach anderen Kraftwerken eingesetzt werden.
„Werden die Blöcke E und F stark ausgelastet, gehen der Spree weitere 13 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr durch die Kühltürme verloren. Seit die Blöcke zuletzt in Betrieb waren, hat sich der Wassermangel im Spreegebiet durch die Dürrejahre massiv verschärft. Ein erneutes Ansteigen des Kühlwasserverbrauchs kann deshalb auf Kosten der Trinkwassergewinnung für Berlin und Frankfurt (Oder) gehen.“ warnt René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA.