Die Fotoausstellung „UNverkäuflich“ gastiert ab Freitag, 26. April bis 31. Mai 2024 im Literaturcafé "Babette" (Franz-Mehring-Platz 1,10243 Berlin). Im Rahmen der Ausstellung wird am Dienstag, 21. Mai 2024 um 19 Uhr der Film "Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen" gezeigt.
Die Ausstellung von Markus Pichlmaier stellt eindrücklich dar, wie der Tagebau Nochten Meter um Meter an die Dörfer und den von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald heranrückt – trotz des beschlossenen Kohleausstiegs. Der Kohlekonzern LEAG hatte dies im Frühjahr 2021 erstmals schriftlich angedroht. Das Umweltnetzwerk lässt sich davon jedoch nicht einschüchtern und setzt die Bildungs- und Kulturveranstaltungen, Waldumbau- und Naturschutzmaßnahmen in dem bedrohten Wald fort. Eigentümer*innen, die ihren Wald nicht an die LEAG verkaufen möchten, hatten ihn im Dezember 2019 an die GRÜNE LIGA verpachtet.
Geht es nach der LEAG, werden die Kohlebagger bis direkt an die Dörfer Mulkwitz und Rohne vordringen und den Wald spätestens 2026 zerstören. Dabei müssen die LEAG-Tagebaue nachweislich verkleinert werden, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einem kürzlich veröffentlichten Gutachten feststellte. Wie weit der Tagebau Nochten tatsächlich noch geführt wird, das ist Thema bei der Überarbeitung des Braunkohlenplanes.
Wäre Domitila Barros eine der 200 Ausstellenden beim Umweltfestival am Brandenburger Tor, würde sie den Großen Preis des Umweltfestivals gewinnen. Die gebürtige Brasilianerin ist die einflussreichste Persönlichkeit auf Social Media in der Kategorie Nachhaltigkeit 2023, Miss Germany 2022 und leidenschaftliche Kämpferin für eine bessere Welt. Sie stößt Veränderungen zu nachhaltigem Handeln und mehr Gleichberechtigung an, sie berät zu sozialem und zukunftsweisenden Wirtschaften und kommuniziert ihre Aktivitäten mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit und Überzeugung.
Zusammengefasst: Domitila Barros‘ Wirken ist ein inspirierendes Beispiel dafür, dass nachhaltiges Handeln im Alltag nicht nur Impact bringt, sondern auch Spaß machen kann, dass eine einzelne Person viel bewegen kann und dass Engagement und Integrität eine immense Vorbildfunktion erfüllen.
Der Große Preis des Umweltfestivals will innovativen, umweltfreundlichen und alltagstauglichen Projekten, die beispielhaft wie Domitila Barros wirken, eine Bühne und Öffentlichkeit bieten. Alle Ausstellenden des Umweltfestivals 2024 sind eingeladen, sich bis zum 12. April für diese Auszeichnung zu bewerben. Neben der Würdigung der Ideen werden Sach- und Geldpreise vergeben.
Cottbus, 03.04.2024. In seiner gestern eingereichten Stellungnahme kritisiert das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA die Planung eines fossilen Gaskraftwerkes in Jänschwalde als energiepolitisch nicht nachvollziehbar begründet. So ist die Anbindung an ein Gas- oder Wasserstoffnetz in Jänschwalde überdurchschnittlich teuer und eine Kosten-Nutzen-Analyse für die geplante öffentliche Förderung dieser Pipelines fehlt.
„Gaskraftwerke an allen drei Lausitzer Kraftwerksstandorten sind nicht nachvollziehbar mit der Versorgungssicherheit begründet, sondern scheinen vor allem dem Interesse der LEAG-Eigner zu dienen, sich aus den einmal erworbenen Standorten langfristige Profite zu sichern.“ fasst René Schuster von der GRÜNEN LIGA zusammen.
Schuster weiter: „Die Kraftwerksstandorte Boxberg, Schwarze Pumpe und Jänschwalde wurden von DDR-Plankommissionen aufgrund ihrer Nähe zu den Braunkohlevorkommen ausgewählt. Neue Gaskraftwerke werden ebenso wie spätere Kapazitäten zur Rückverstromung von Wasserstoff vorrangig in Süddeutschland benötigt. Unsere Stellungnahme weist nach, dass die Studien zur Anbindung der Standorte an künftige Wasserstoffleitungen auf falschen Annahmen beruhen. Vor allem der Abzweig zum Standort Jänschwalde dürfte zu den spezifisch teuersten Teilen des angedachten Wasserstoffnetzes gehören.
Anlässlich der bevorstehenden EU-Wahl im Juni diesen Jahres hat die GRÜNE LIGA gemeinsam mit 74 europäischen Organisationen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft ein Manifest für Suffizienz veröffentlicht.
Der Aufruf für ein ressourcenbewusstes und resilientes Europa fordert die Entscheidungsträger*innen der EU auf, Suffizienz zu einem zentralen Element der strategischen Agenda der EU zu machen. Um wirksam auf die wachsende Nachfrage nach Energie, Ressourcen und Materialien in der EU zu reagieren, sollte die nächste Europäische Kommission Suffizienz in den Rechtsrahmen für 2040 sowie in alle relevanten Politikbereiche integrieren. Dies wird die Widerstandsfähigkeit des Kontinents gegenüber allen Arten von Risiken verbessern, Kosten senken, die Erreichung unserer Klima- und Energieziele erleichtern sowie die Lebensqualität aller Europäer*innen verbessern und zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen.
Bislang war Suffizienz nicht Teil der europäischen Politik, obwohl Forschung, lokale Behörden und Bürger*innen dies zunehmend fordern. Wenn sich die europäischen Institutionen diesen vielversprechenden Hebel zu eigen machen, wird es möglich sein, politische Maßnahmen und strukturelle Veränderungen auf dem gesamten Kontinent und auf allen Regierungsebenen in Gang zu setzen. Dies ist ein Aufruf, strukturell und systematisch auf die vielfältigen Krisen, mit denen Europa konfrontiert ist, zu reagieren.
Das komplette Manifest könnt ihr hier nachlesen.
Cottbus/Berlin, 14.03.2024. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA fordert die Länder Brandenburg und Sachsen auf, weitere Sicherheitsleistungen für die Folgen der LEAG-Braunkohlentagebaue anzuordnen. Ein Rechtsgutachten der renommierten Kanzlei GGSC zeigt, dass weitere Sicherheitsleistungen vom Bergbauunternehmen LEAG verlangt werden können. Insbesondere ist auch eine Kostenbeteiligung des Unternehmens an den Wasserspeichern und Überleitern im Spreegebiet nötig, die zur planmäßigen Flutung der Tagebauseen benötigt werden.
„Für alle Maßnahmen, die gemeinschädliche Auswirkungen der Tagebaue wie die Schädigung von Gewässern vermeiden sollen, können Sicherheitsleistungen erforderlich sein. Das gilt auch für Maßnahmen, die mehr als einhundert Jahre nach Ende des Kohleabbaus weitergeführt werden müssen.“ fasst Rechtsanwalt Dr. Georg Buchholz wesentliche Aussagen des Gutachtens zusammen.
„Diese Kosten sind mit den bisherigen Rücklagen und Vorsorgegesellschaften bei Weitem nicht erfasst.“ sagt René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA und Mitglied im Braunkohlenausschuss des Landes Brandenburg. „Wenn die Gesellschaft nicht auf Milliardenkosten des privaten Braunkohlebergbaus sitzenbleiben will, müssen jetzt weitere Sicherheitsleistungen angeordnet werden.“