Um sauberes Wasser und lebendige Gewässer auch für zukünftige Generationen zu garantieren, verabschiedeten die europäischen Mitgliedsstaaten im Jahr 2000 eine gemeinsame Richtlinie zum Schutz des guten Zustands europäischer Gewässer und der Biodiversität – die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Nun, 18 Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie, wird sie einem so genannten „Fitness-Check“ unterzogen. Dieser soll überprüfen ob die Ziele des Gewässerschutzes durch die geltenden Regelungen und vorgesehenen Maßnahmen erreicht werden können.
Obgleich die Umsetzung der WRRL auf lokaler Ebene von den zuständigen Behörden oft mit großem Engagement begleitet wird, fehlt auf übergeordneter politischer Ebene der Wille die nötigen Prioritäten zu setzen.
Um eine Abschwächung der Richtlinie und eine Beschränkung der Maßnahmen zur Umsetzung dieser zu verhindern, engagieren sich die deutschen Naturschutzverbände gemeinsam mit ihren Dachorganisationen in der „Living Rivers Europe“ Koalition.
Die Langfassung der Forderungen der Umweltverbände zur Überprüfung der WRRL finden Sie hier.
Sommerzeit in Berlin: Die Straßen sind gefüllt von fröhlichen Menschen in luftigen Sommerkleidern, in den Parks wird gegrillt und auf dem Boden: Zigarettenstummel soweit das Auge reicht.
In der Sommerzeit wird nicht nur vermehrt draußen getrunken und gefeiert, sondern auch geraucht. Zwei Drittel der Zigarettenkippen landen achtlos auf dem Boden. Dass diese gefühlt kleine Menge Müll auf der Straße schädlich ist, daran denken die wenigsten.
Tatsächlich sind Zigaretten aber nicht nur für den Körper ungesund, sondern richten auch in der Natur erheblichen Schaden an. Der Filter, der mittlerweile in fast jeder Zigarette enthalten ist, schützt den Menschen vor den Zigarettengiften, indem er diese in sich aufnimmt. Genau dieser giftigste Teil der Zigarette landet allerdings auf dem Boden – und so auch schnell mal im Gully und weiter im Abwasser. Gelangt er auf diese Weise weiter ins Meer, ist das hochproblematisch. Denn die aus Kunststoff bestehenden Filter verrotten nicht, sondern zerfallen lediglich in immer kleinere Teilchen. Bei Aufräumaktionen an Meeresküsten ist jedes dritte Stück Müll, das gefunden wird, eine Zigarettenkippe (SZ). Die giftigen Filter kommen somit häufiger vor als die omnipräsente Plastiktüte.
Berlin/Bonn, 31.08.2018 - Die Lehre dieses Sommers ist eindeutig: Die anhaltende Trockenheit in vielen Regionen Deutschlands hat unseren Ökosystemen schwer zugesetzt und enormen ökologischen und ökonomischen Schaden angerichtet. Mit Blick auf den Klimawandel wird der Schutz der überlebenswichtigen Ressource Wasser zu einer der dringendsten Herausforderungen, die auf Deutschland und Europa in den kommenden Jahren zukommen. Zu dieser Debatte hat das Verbändebündnis von BUND, Grüne Liga, NABU, WWF und der Dachverband Deutscher Naturschutzring heute Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nach Bonn eingeladen.
Heute stellte das Bündnis 'Stoppt die Gülleverschmutzung' ihre Positionen bei Umweltministerin Svenja Schulze vor. Die GRÜNE LIGA war durch Michael Bender, Leiter der Bundeskontaktstelle Wasser vertreten (2. von rechts).
Hintergrund inhaltliche Position: http://www.wrrl-info.de/docs/wrrl_info33.pdf
28.06.2018. Die 33. Ausgabe des Wasserrahmenrichtlinien-Rundbriefs WRRL-Info ist erschienen und hier abrufbar.
Aus dem Inhalt: Die EU-Kommission unterzieht ihre Wasserpolitik einem Fitnesscheck. Gleichzeitig findet für die Wasserrahmenrichtlinie ein Review-Prozess statt. Die europäische Verbändekoalition Living Rivers setzt sich in diesem Zusammenhang dafür ein, den dramatischen Rückgang der aquatischen Biodiversität in den Gewässern aufzuhalten. Im EUGH ist das Urteil gesprochen: Die Düngegesetzgebung verstößt gegen die Wasserrahmenrichtlinie. Ein einem vom BDEW in Auftrag gegebenes Gutachten der Uni Kiel kommt Prof. Taube zum Schluss, dass auch das neue, Ende letzten Jahres novellierte Düngerecht keine nennensterwe Reduzierung der Stickstofffracht mit sich bringt. Die neue Nitratbelastungskarte des Umweltbundesamts illustriert das Problem.