Mehr als 450 Stromversorger haben
Preiserhöhungen zum neuen Jahr bekanntgegeben. Begründet werden die
Preissteigerungen gern mit der „teuren Förderung von Ökostrom“. Das
Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ zeigt dagegen auf, wie
Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem Wechsel zu Ökostrom Geld
sparen können: Nach ersten Vergleichen sind die Tarife
konzernunabhängiger Ökostromanbieter in geringerem Umfang gestiegen als
die der Grundversorger.
„An dieser Wahrheitsverdrehung wird wieder deutlich, welche Absicht
hinter der Panikmache vor überhöhten Preisen steckt: Die erneuerbaren
Energien sollen den schwarzen Peter erhalten, obwohl sie nicht einmal
für die Hälfte der Preiserhöhungen verantwortlich sind“, kritisiert
Melanie Ball, Koordinatorin des Bündnisses „Atomausstieg selber
machen“.
Ersten Berechnungen in den größten deutschen Städten mit
Strompreiserhöhungen zufolge zeichnet sich zudem die Tendenz ab, dass
unabhängige Ökostromanbieter vergleichsweise günstiger geworden sind
gegenüber den jeweiligen Grundversorgern. So kann ein 4.000
kWh-Haushalt in Bochum, Hamburg oder Frankfurt jetzt zwischen 13 und 83
Euro im Jahr sparen, wenn er zu einem echten Ökostromanbieter wechselt.
Auch in Berlin, Dortmund, Stuttgart und zahlreichen anderen Großstädten
gibt es nach wie vor mindestens einen unabhängigen Ökostromtarif, der
günstiger ist als die örtliche Grundversorgung. „Die Verbraucherinnen
und Verbraucher haben es in der Hand: 85 Prozent aller Haushalte haben
noch nie den Stromanbieter gewechselt. Es wird Zeit für eine
Wechselwelle!“, fordert das Bündnis „Atomausstieg selber machen“.
Beim Umstieg auf Ökostrom sollten Stromkundinnen und -kunden darauf
achten, dass der Anbieter nicht mit einem Konzern verflochten ist, der
Atom- und Kohlekraftwerke betreibt. Nach Recherchen des Bündnisses
„Atomausstieg selber machen“ halten die Großkonzerne EnBW, E.on, RWE
und Vattenfall jedoch Anteile an 49 der 100 größten Stadtwerke und
Regionalversorger.
Das Bündnis empfiehlt daher den Wechsel zu einem der unabhängigen
Ökostromanbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick oder
Naturstrom. Informationen und Hilfestellungen erhalten Interessierte auf der Internetseite des Bündnisses "Atomausstieg selber machen"
oder unter der kostenlosen Hotline 0800.7626852.
Mehr als 20 Umwelt- und Verbraucherschutzverbände sind im Bündnis "Atomausstieg selber machen" zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherschutzverbände, darunter auch die GRÜNE LIGA e.V.