Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA lädt am 22.03.2022 ab 17.00 Uhr zur Abschlussveranstaltung „Gips – Rohstoff und Lebensraum“ in das Bürgerhaus Nordhausen (Thüringen) ein. In einer 40-seitigen Publikation werden Ergebnisse aus Interviews, Fachgesprächen, Exkursionen und zwei öffentlichen Tagungen mit den Beteiligten aus Industrie, Forschung, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengefasst.
Mit dem vom Bundestag beschlossenen Kohleausstieg fällt langfristig REA-Gips als Nebenprodukt der Kohlekraftwerke weg. Dies erhöht aktuell den Druck auf den Naturgipsabbau in Deutschland, insbesondere auf die weltweit einmalige Gipskarstlandschaft im Südharz. Es gibt aber viele Substitute und Baualternativen zum Naturgips, die bisher wenig bekannt sind. Landschaftswerte und Naturgipsalternativen wurden umfangreich von Expert*innen im Projekt zusammengetragen.
NABU, BUND, Grüne Liga, Waldbauernverband, Ökologischer Jagdverein (ÖJV) und Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) zum Entwurf des MLUK: In einem gemeinsamen Schreiben der vorgenannten Verbände vom 8.12.20 an Minister Axel Vogel, die Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz sowie die Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien im Brandenburger Landtag hatten die Verbände Anforderungen an ein zukunftsfähiges Jagdgesetz formuliert, welches insbesondere einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung klimastabiler und leistungsfähiger Wälder, zur Sicherung einer ordnungsgemäßen Landwirtschaft und eine Unterstützung von Lebensraum- und Artenschutz leisten soll und muss.
Eine der wesentlichsten Forderungen der Verbände war, dass „jeder Eigentümer/jede Eigentümerin – unabhängig von der Flächengröße bzw. ab 1 ha und geeigneter Flächenform – auf seinem/ihrem Eigentum jagen darf“. Mal abgesehen davon, dass diese Forderung dem demokratischen Grundverständnis von Rechten und Pflichten des Eigentums in Deutschland folgt, ist es in vielen anderen Ländern gängige Praxis. Jede darüber hinaus gehende Flächengröße führt dazu, dass eine Vielzahl von Eigentümern ihr Jagdrecht weiterhin nicht ausüben kann. So bedeutet z.B. eine Festlegung von 10 ha, dass zwar 61% der privaten Waldfläche durch die jeweiligen Eigentümer*innen bejagt werden können, aber weiterhin 93% der privaten Waldbesitzer diese Möglichkeit verwehrt bleibt. Deshalb werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass eine Bejagung von Eigentumsflächen ab 1 ha möglich sein wird.
Das 27. UMWELTFESTIVAL wird am Sonntag, den 12. Juni 2022 von 11 bis 19 Uhr wieder vor dem Brandenburger Tor stattfinden. Die GRÜNE LIGA Berlin e.V. freut sich auf viele Besucher*innen, engagierte und vielfältige Ausstellende, unterhaltsame Live-Bühnen und viele nachhaltige Aktionen. Das UMWELTFESTIVAL widmet sich in diesem Jahr dem Elixier des Lebens: dem Wasser.
Das alte Fabrikgebäude einer Spinnerei für Holzwolle am Rande von Neustadt/Spree (Landkreis Bautzen) soll zu einem offenen Umweltbildungs- und Begegnungszentrum werden, kündigt der Verein „Eine Spinnerei – vom nachhaltigen Leben e.V.“ (Mitglied im Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA) an. Innerhalb von drei Jahren sind dafür umfangreiche Baumaßnahmen geplant. Das Besondere daran: Das Experimentieren mit alternativen Baustoffen und Handwerkstechniken ist ausdrücklich gewünscht.
Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA stellte im nordbayerischen Bad Windsheim die Ergebnisse eines zweijährigen Projektes zum Naturgipsabbau in Deutschland vor. Gemeinsam mit Vertreter*innen des BUND Naturschutz in Bayern besuchte der Bundesvorsitzende der GRÜNEN LIGA die Quelle der Aisch, die infolge benachbarten Gipsabbaus zeitweise versiegte. Beide Verbände betonen, dass eine Ausweitung des Naturgipsabbaus verhindert werden muss. Dazu müssen Recycling, Alternativbaustoffe und eine ressourcenschonende Bauwende vorangetrieben werden. Für eine exzessive Ausweisung neuer Gipsabbaugebiete in der Regionalplanung gibt es keine Grundlage.
„Den wegfallenden Gips aus Kohlekraftwerken durch mehr Abbau von Naturgips ersetzen zu wollen, würde zu einem enormen Raubbau an der Natur führen.“ stellt René Schuster, Bundesvorsitzender der GRÜNEN LIGA, fest. „Deutschland muss stattdessen den Anteil von Recycling beim Gips dringend erhöhen. Die Nutzung von Sekundärgipsen und Alternativbaustoffen sind nötig. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich zu einer nachhaltigen Bauwende zu bekennen, die den Verbrauch von Ressourcen insgesamt begrenzt“, so Schuster.