Fast alle Teilnehmer*innen der Tagung kennen mindestens eine Person, die in einem Eigenheim mit un(ter)genutzten Zimmer wohnt. Das ergab die Abfrage unseres Referentens für Wohnen, Arthur Haus, in seiner Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung. Der „Wohnwendeökonom“ Daniel Fuhrhop rechnete in seinem anschließenden Vortrag eindrucksvoll vor, dass jährlich bis zu 100.000 Wohneinheiten im Bestand geschaffen werden könnten, ohne neu zu bauen. Das gilt insbesondere für „Einfamilienhäuser“, die in Deutschland zu 68% von einer oder zwei Personen bewohnt werden. Durch Umbauten, Untervermietung und Umzüge könnte un(ter)genutzter Wohnraum verfügbar gemacht werden. Um hier mehr Bewegung zu erzeugen und Eigentümer*innen zu unterstützen, bedarf es jedoch einer Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Förder- und Beratungsmöglichkeiten. In diesem Punkt waren sich alle Referent*innen einig. Wichtig sei außerdem eine Verzahnung des Themas mit (barrierefreiem) Wohnen im Alter sowie energetischer Sanierung und gemeinschaftlichen Wohnformen. So könnten Veränderungen der Wohnsituation für alle Seiten gewinnbringend umgesetzt werden.
Die Tagung war auch der Startpunkt für eine Vernetzung diverser Verbände und Beratungsakteur*innen, die sich dafür einsetzen wollen, ungenutzten Wohnraum verstärkt auf die politische Agenda zu setzen. Erste Ansätze dafür wurden in den beiden Workshops erarbeitet, die von Vertreter*innen von Architects 4 Future und vom FORUM Gemeinschaftliches Wohnen moderiert wurden.
Eine Dokumentation der Tagung wird in den nächsten Wochen auf unserer Webseite veröffentlicht.