Wohnen
Neue Datenbank zu Wohnberatungs-, Vermittlungs- und Förderangeboten online
UNverkäuflich!
Dieser Wald ist der Kohlegrube im Weg
Gesteinsabbau
Wir vernetzen Initiativen gegen den Raubbau an oberflächennahen Rohstoffen
Wasser
Europas letzte wilde Flüsse retten!
#MenschenrechtvorBergrecht
Online-Petition für ein besseres Bergrecht
Jetzt Fördermitglied der GRÜNEN LIGA werden!

Unsere archivierten Beiträge

Rechtsgutachten: Berliner Senat kann weitere Braunkohletagebaue über Landesentwicklungsplan stoppen

Antwort des Senates an Abgeordnete hält juristischer Prüfung nicht stand.

Ein Rechtsgutachten im Auftrag des Bündnisses Kohleausstieg Berlin und des Umweltverbandes GRÜNE LIGA zeigt auf, dass der Senat von Berlin weitere Braunkohletagebaue in Brandenburg über die Landesentwicklungsplanung verhindern kann. Das hatte der Senat noch im Januar bei der Beantwortung einer kleinen Anfrage versucht zu bestreiten. Schon im Mai wollen die Potsdamer Landesregierung und der Berliner Senat einen ersten Entwurf des gemeinsamen Planes beschließen.

Der in Bergbaufragen renommierte Rechtsanwalt Dirk Tessmer gibt bekannt, dass die Verabschiedung weiterer Braunkohlenpläne für den Aufschluss bisher nicht festgesetzter Abbaugebiete in Brandenburg durch eine Zielfestlegung im gemeinsamen Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP) verhindert werden kann. Er widerlegt damit eine Aussage des Senates von Januar (Abgeordnetenhaus-Drucksache 17/17681).

"Derzeit ist die Trinkwasserversorgung Berlins akut von bergbaubedingter Sulfatbelastung bedroht. Der Senat muss ein verbindliches Ziel im Landesentwicklungsplan durchsetzen, das für die Zukunft solche Probleme verhindert. Wann soll das passieren, wenn nicht bei den im Mai anstehenden Verhandlungen mit Brandenburg?" sagt Karen Thormeyer, Landesgeschäftsführerin der GRÜNEN LIGA Berlin.

Höchst bedenklich sei, dass der Senat das Abgeordnetenhaus über die bestehenden Möglichkeiten offenbar falsch informiert habe. Berlin habe es nicht nötig, vor der brandenburgischen Kohlelobby einzuknicken. "Die Klimaschutzziele der Bundesregierung zeigen klar, dass Braunkohleverstromung ein Auslaufmodell ist. Es ist deshalb höchste Zeit, auch in der Landesplanung klarzustellen, dass es keine weiteren Tagebaue mehr geben darf", stellt Eva Rönspieß von BürgerBegehren Klimaschutz für das Bündnis "Kohleausstieg Berlin" dar.

"Mehrere brandenburgische Kommunen fordern von der Landesplanung den verbindlichen Ausschluss neuer Tagebaue. Sie wollen Planungssicherheit für ihre Entwicklung statt dem ewigen Damoklesschwert des Kohleabbaus", berichtet René Schuster, Mitglied des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg.

In seiner Antwort auf eine kleine Anfrage im Abgeordnetenhaus hatte der Senat im Januar behauptet, die gemeinsame Landesentwicklungsplanung beider Länder könne keinen Einfluss auf die Braunkohlenplanung in Brandenburg nehmen. Das hat sich eindeutig als falsch erwiesen.

Der durch den Braunkohleabbau verursachte Anstieg von Sulfat in der Spree stellt immer mehr die Einhaltung des Trinkwasser-Grenzwertes von 250 Milligramm pro Liter in Berlin in Frage. Mit Friedrichshagen gewinnt das größte Berliner Wasserwerk sein Wasser aus dem Uferfiltrat des Flusses. Am 11. März wurde im Wasserwerk Briesen in Brandenburg mit 237 Milligramm pro Liter der bisher höchste Sulfatwert gemessen. (Quelle: Märkische Oderzeitung 23. März 2016) Das nächste Wasserwerk im Spreeverlauf ist Friedrichshagen.

Für die zahlreichen in Brandenburg auf Braunkohlevorkommen stehenden Dörfer Lausitz existiert derzeit keinerlei rechtliche Festlegung, dass sie nicht durch Tagebaue in Anspruch genommen werden. Mehr als das Versprechen des früheren Ministerpräsidenten Matthias Platzeck in einer Pressekonferenz im Jahr 2007 haben die Bewohner dieser Orte nicht in der Hand. Diese Lücke könnte ein entsprechendes Ziel im Landesentwicklungsplan füllen.

Dokumente zur Übersicht:

Hier Rundbrief abonnieren

alligatorgruenundbissig

Aktuelle Seite: Startseite Archiv Aktuell Pressemitteilung Umweltpolitische Kernforderungen des DNR für die Europawahlen 2014