Erklärung „Tesla Gigafactory: Ein Elektromotor macht noch keine Verkehrswende!“
Eine Reihe klima- und entwicklungspolitischer Organisationen, darunter PowerShift e.V., NaturFreunde Berlin e.V., GRÜNE LIGA, Attac, Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag und die Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) fordern ein Umdenken beim Thema Verkehrswende.
Die Klimakrise macht die Abkehr vom Verbrenner notwendig. Doch ein Elektroantrieb macht noch keine Verkehrswende. Statt millionenfach übermotorisierte und rasend schnelle Tesla-SUVs und Oberklasse-Wagen zu bauen, fordern die Initiatoren eine Abkehr vom motorisierten Individualverkehr per Privat-PKW.
Die Unterzeichner-Organisationen fordern den Rück- und Umbau der gesamten deutschen Autoindustrie hin zu zukunftsfähigen elektrischen ÖPNV-Fahrzeugen, Bussen, Klein- und Lieferfahrzeugen sowie (Lasten-)Fahrrädern. Diese müssen über den gesamten Produktzyklus hinweg mit 100% Erneuerbaren Energien und fair beschafften Rohstoffen gebaut und genutzt werden. Peter Fuchs vom Verein PowerShift sagt: „Wir brauchen den schnellen Verbrennerausstieg. Aber ein reiner Antriebswechsel vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor reicht nicht aus. Alle Autos - egal ob Benziner, Diesel- oder Elektroautos - verbrauchen Rohstoffe, die unter ökologisch und sozial unverantwortlichen Bedingungen in den Ländern des Globalen Südens abgebaut werden.“
„Der massive Rohstoffbedarf der deutschen Autoindustrie führt zu Menschenrechtsverletzungen in den Abbauländern“, sagt auch Sylvia Werther vom Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag. Sie fordert: „Das Land Berlin muss weg von der imperialen Lebensweise auf Kosten anderer. Stattdessen sollte das Land die in der Corona-Krise neu angelegten Radwege beibehalten“. Massenhaft produzierte große E-Autos nehmen uns in den Städten ebenso wie Verbrenner den Platz weg, der für ÖPNV, Fuß- und Fahrradverkehr nachhaltiger nutzbar wäre.
Uwe Hiksch von den NaturFreunden Berlin ergänzt: „Die NaturFreunde Berlin lehnen den Bau einer Giga-Fabrik für E-Autos ab. Mit der massiven öffentlichen Förderung des Baus von E-Autos in Brandenburg wird eine nachhaltige Verkehrswende erschwert. Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik muss die Förderung des Ausbaus des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs sein. Energie- und rohstoffintensive Autos sind der falsche Weg."
Die unterzeichnenden Organisationen fordern: Tesla, VW und Co. sollten keine tonnenschweren E-SUVs bauen und dafür auch noch öffentliche Subventionen erhalten. Stattdessen muss die Zahl der Autos drastisch reduziert werden. Alternative Mobilitätsformen wie Rad- und Fußverkehr, der ÖPNV und der Bahnverkehr müssen deutlich besser und günstiger werden.
Unterzeichnende Organisationen:
Parteigliederungen: