Cottbus, 2.06.2017. Zum heutigen ersten Spatenstich für den „Cottbuser Ostsee“ weist der Umweltverband GRÜNE LIGA auf die zahlreichen ungeklärten Probleme des geplanten Tagebausees hin, der von der zuständigen Wasserbehörde als „nicht genehmigungsfähig“ bezeichnet wurde.
„Mit dem Bau des Zulaufes werden erste Tatsachen geschaffen, aber
eine Genehmigung des Tagebausees selbst ist noch nicht in Sicht.
Der sogenannte Cottbuser Ostsee würde insbesondere das Problem der
Sulfatbelastung in der Spree weiter verschärfen, das die
Trinkwassergewinnung für Berlin gefährdet. In der
Erörterungsversammlung im November 2016 hat die obere
Wasserbehörde die vorliegenden Planungen als nicht
genehmigungsfähig bezeichnet.“ sagt René Schuster,
Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA.
Zum angekündigten heutigen Grußwort der Ministerin für
Infrastruktur und Landesplanung merkt Schuster an:
„Ministerin Schneider war vor Jahren selbst als Braunkohleplanerin
für den Tagebau Cottbus-Nord zuständig und hat mit
Landschaftszerstörung und Zwangsumsiedlung Karriere in der
Landesverwaltung gemacht. Es ist nur logisch, wenn sie heute ein
Grußwort spricht und die Fehler der Planung nicht erkennen kann.“
Die Flutung riesiger Wasserflächen ist für den Tagebaubetreiber
billiger als eine Rekultivierung als Forst- oder
Landwirtschaftsfläche, unter anderem weil für das Flutungswasser
nach Brandenburgischem Wassergesetz kein Cent bezahlt werden muss.
Da bereits das Abpumpen des Grundwassers während des
Tagebaubetriebes vom Wassernutzungsentgelt befreit war, wird der
Bergbau hier offensichtlich gegenüber anderen Wassernutzern
bevorteilt.
Hintergründe zum Tagebau Cottbus-Nord:
http://www.kein-tagebau.de/index.php/de/aktuell/193-tagebau-cottbus-nord-jahrzehntelange-zerstoerung-hinterlaesst-unkalkulierbare-risiken
Kritik am Cottbuser Ostsee:
http://www.kein-tagebau.de/images/_dokumente/_archiv/cottbuser_ostsee_infoblatt.pdf
Ansprechpartner:
René Schuster[nbsp][nbsp][nbsp] 0151-14420487