Essen – Vor den Toren der Jahreshauptversammlung von RWE bilden Klima-Aktivisten eine rote Linie gegen den Energiekonzern - und geben damit einen Vorgeschmack auf ihre Aktionen im Sommer. So finden vom 18. bis 29. August drei Protestcamps mit umfangreichem Bildungsprogramm im Rheinischen Braunkohlerevier statt. Im Rahmen der „Aktionstage im Rheinland“ ist vom 24. bis 29. August eine große „Rote Linien“-Menschenkette geplant. Zudem wird es kleinere Aktionen zur Störung des Betriebsablaufs geben, wie auch die Massenaktion Zivilen Ungehorsams „Ende Gelände“, bei der bereits 2015 über 1000 Menschen den Tagebau Garzweiler lahmlegten.
Judith Zimmermann, Mitorganisatorin des Klimacamps im Rheinland,
ist kämpferisch: „Wir werden zusammen mit tausenden Menschen
eine rote Linie gegen die Zerstörung ziehen, mit der RWE im
Rheinland seine Profite macht. Es kann nicht sein, dass hier
unser Klima und damit auch unsere Zukunft verheizt wird. Es kann
nicht sein, dass immer noch Dörfer und Landschaften für diese
Dinosauriertechnik vernichtet werden, obwohl es schon längst
Alternativen gibt. Wir sind es leid, dass im Namen von
Wettbewerb und Wachstum rücksichtslos Politik gemacht wird. Wir
sind es leid, auf Kosten anderer Menschen zu leben. Deshalb
ziehen wir eine rote Linie: Weil Schluss sein muss mit dieser
Ausbeutung und weil wir darüber reden müssen, wie eine
Gesellschaft aussehen kann, in der alle Menschen gut leben
können.“
Vom 18. bis 29. August 2017 werden drei Klimacamps im Rheinland
stattfinden: das camp for [future], das Klimacamp im Rheinland
und das Connecting Movements Camp. Auf dem Klimacamp im
Rheinland gibt es außerdem zum dritten Mal die
Degrowth-Sommerschule, bei der die Teilnehmenden in mehrtägigen
Kursen an Alternativen zum kapitalistischen Wachstum arbeiten.
Ein Schwerpunkt des Programms ist der bevorstehende
Strukturwandel des Rheinischen Reviers und die Frage, wie dieser
sozial gerecht gestaltet werden kann. Zu den Camps werden
Menschen aus ganz Europa erwartet.
Deutschland fördert weltweit die größte Menge Braunkohle, eine
der dreckigsten Energieformen überhaupt, und treibt damit den
globalen Klimawandel an. Unter dem Klimawandel leiden vor allem
die ärmsten Menschen, obwohl sie kaum dazu beitragen. Das
Rheinische Revier ist die größte CO2-Quelle Europas und durch
die Tagebaue werden immer noch Menschen zwangsumgesiedelt. Das
Rheinland ist daher für die Klimagerechtigkeitsbewegung seit
vielen Jahren ein wichtiger Ort des Protests.
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