Cottbus/Kerkwitz, 30.03.2017. Bewohner, Kommunalpolitiker und
Umweltverbände sehen im Verzicht des Kohlekonzerns LEAG auf den
Tagebau Jänschwalde-Nord einen überfälligen Schritt und fordern,
auch die Vorhaben Welzow-Süd II und Nochten 2 vollständig zu
stoppen.
„Der Abschied der LEAG vom Tagebau Jänschwalde-Nord war ein längst
überfälliger Schritt, der unsere Dörfer Grabko, Kerkwitz und
Atterwasch vor der Zwangsumsiedlung und Groß Gastrose und
Taubendorf vor einer unzumutbaren Randlage bewahrt. Das fast
10-jährige Planverfahren hat viel Leid und Unsicherheit über
unsere Gemeinde gebracht. Wir fordern daher dauerhafte
Planungssicherheit, indem neue Tagebaue im Landesentwicklungsplan
ausgeschlossen werden. Diese Sicherheit ist uns die
Landesregierung nach der jahrelangen Hängepartie schuldig.“ sagt
Peter Jeschke (CDU) Bürgermeister der Gemeinde Schenkendöbern zu
der die betroffenen Ortsteile gehören.
„Wenn unser Ortsteil Kerkwitz im Mai Gastgeber beim Europäischen
Stationenweg zum Reformationsjubiläum ist, zeigt er der Welt die
Geschichte eines erfolgreichen Widerstandes. Wir stehen auch
weiter an der Seite der Menschen, die in ihrer Heimat Proschim und
Rohne wohnen bleiben wollen.“ sagt Roswitha Koch aus Kerkwitz,
Mitglied im Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde
Region Guben.
„Auch die Tagebaue Welzow-Süd II und Nochten 2 werden nicht mehr
gebraucht. Ein schlüssiger und mit dem Klimaschutz vereinbarer
Ausstiegsplan würde Planbarkeit bringen und einen konstruktiven
Umgang mit dem Strukturwandel in die Lausitz ermöglichen.
Offensichtlich wollen[nbsp] die neuen Eigentümer lieber auf Kosten der
Region weiter pokern.“ bewertet René Schuster vom Umweltverband
GRÜNE LIGA in Cottbus die Entscheidung. „Für die Abbaggerung des
sogenannten Sonderfeldes Mühlrose des Tagebaues Nochten ist ein
neuer bergrechtlicher Antrag und ein neues Verfahren erforderlich,
dessen Ausgang völlig offen ist.“
Gegen die 2014 beschlossenen Braunkohlenpläne für Welzow-Süd II
und Nochten 2 haben betroffene Bürger und Umweltverbände Klage bei
den Verwaltungsgerichten eingereicht. Die Kläger sind
optimistisch, dass diese Pläne keinen Bestand haben werden. Die im
Planverfahren eingegangenen 120.000 Einwendungen gegen den Tagebau
Welzow-Süd II zeigen, dass der Widerstand auf einer breiten Basis
steht.
Die Entscheidung gegen einen Tagebau Jänschwalde-Nord fiel im
Grunde bereits im Dezember 2011, als Vattenfall den Bau einer
Demonstrationsanlage zur CO2-Abscheidung absagte. Die bedrohten
Dörfer trotzdem noch mehr als fünf Jahre lang im Unklaren über
ihre Zukunft zu lassen, gehört zu den größten Fehlleistungen der
rot-roten brandenburgischen Landesregierung.
Der gemeinsame Landesentwicklungsplan für die Länder Berlin und
Brandenburg wird derzeit überarbeitet. Vertreter aus 28 über
Braunkohle stehenden Orten fordern in ihren Stellungnahmen, dass
neue Tagebaue verbindlich ausgeschlossen werden.
Ansprechpartner:
Peter Jeschke, Gemeinde Schenkendöbern[nbsp][nbsp] [nbsp]03561-5562-22
Roswitha Koch, Kerkwitz[nbsp][nbsp] [nbsp][nbsp][nbsp] [nbsp][nbsp][nbsp] [nbsp][nbsp][nbsp] [nbsp]035692-423
René Schuster, GRÜNE LIGA[nbsp][nbsp] [nbsp][nbsp][nbsp] [nbsp][nbsp][nbsp] [nbsp]0151-14420487
*******************************************
Umweltgruppe Cottbus e.V.
Strasse der Jugend 94; 03046 Cottbus,
+49 (0) 151.14420487
www.kein-tagebau.de
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!