Jahrzehnte an Erfahrungen haben gezeigt, dass eine sichere Anwendung
hochgefährlicher Pestizide trotz vieler Programme zur „sicheren“
Anwendung nicht möglich ist. Noch immer erleiden Menschen, Nutztiere,
wild lebende Tiere und die Natur erhebliche Schäden durch
hochgefährliche Pestizide. Nach Dekaden des Versagens, während derer
sich weltweit Millionen von Todesfällen ereigneten, ist eine neue
Politik notwendig, um Pestizidvergiftungen zu stoppen. Die schrittweise
Beendigung der Nutzung und das Verbot hochgefährlicher Pestizide sowie
eine
neue Politik zur Förderung von Alternativen können den Wandel
hin zu einer gesunden und nachhaltigen Welt für alle vorantreiben. Die
unterzeichnenden Organisationen, rufen Regierungen und die
Privatwirtschaft auf, konkrete Schritte für ein schrittweises Verbot
hochgefährlicher Pestizide und deren Substitution durch
ökosystem-basierte Alternativen einzuleiten.
Hintergrund: 2006 empfahl der Rat der Ernährungs-
und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), bei
Maßnahmen zur Reduktion von Pestizidrisiken auch ein schrittweises
Verbot hochgefährlicher Pestizide in Betracht zu ziehen. PAN
International begrüßte die Empfehlung. Ein Expertenausschuss der FAO und
der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Joint Meeting on Pesticide
Management (JMPM), entwickelte daraufhin eine Liste von Kriterien als
Grundlage dafür, hochgefährliche Pestizide identifizieren zu können.
Allerdings identifizierte PAN einige gravierende Schwächen der
Kriterienliste (sie enthielt z.B. keine die Umwelt betreffenden
Kriterien) und entschied, eine PAN-Liste hochgefährlicher Pestizide zu
erstellen. Diese „PAN International List of Highly Hazardous Pesticides“
wurde durch PAN Germany für PAN International entwickelt, erstmalig
2009 veröffentlicht, mehrmalig aktualisiert und nach fünf Jahren ihrer
Existenz durch eine PAN International-Arbeitsgruppe grundlegend
überarbeitet. Die PAN-Liste hochgefährlicher Pestizide kann von allen
Personen, Institutionen, Organisationen und Firmen genutzt werden, um
hochgefährliche Pestizide zu erkennen
und Maßnahmen zur Reduktion ihres Einsatzes zu ergreifen.
Über PAN: Das Pesticide Action Network (PAN) ist ein globales Netzwerk von über 600 Nicht-Regierungsorganisationen und Einzelpersonen in über 90 Ländern, die sich gegen den Missbrauch gefährlicher Pestizide und für ökosystembasierte alternative Anbausysteme einsetzen. PAN wurde 1982 als dezentrale Organisation gegründet und hat fünf unabhängige, kooperierende Regionalzentren.