"Die europäische Richtlinie beinhaltet ein klares
Verschlechterungsverbot. Die erheblichen Quecksilberemissionen
der Braunkohlekraftwerke in die Luft und damit letztlich in die
Gewässer sind damit nicht vereinbar. In den vergangenen Jahren
hat vor allem die mit Eisenocker aus Tagebaukippen verbundene
Gefahr für das Biosphärenreservat Spreewald und seine
Tourismuswirtschaft für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Gewinnung
von Trinkwasser für etwa zwei Millionen Wasserkunden in Berlin und
Brandenburg wird durch bergbaubedingte Sulfatbelastungen
gefährdet und massiv verteuert. Diese Gefahren sind noch nicht
gebannt." fasst Michael Bender von der Bundeskontaktstelle
Wasser der GRÜNEN LIGA wesentliche Aspekte der Stellungnahme
zusammen.
Die wachsende Metropole Berlin muss sich nach Ansicht der GRÜNEN
LIGA In der Flussgebietsgemeinschaft Elbe stark machen gegenüber
den Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen, die im völlig
kurzfristigen Denken gefangen sind. Neue Tagebaue würden den
Wasserhaushalt noch 100 Jahre nach dem Abbau der Kohle
beeinträchtigen und sich dabei weit über die Kohleregion Lausitz
hinaus auswirken. Das ist nicht verhältnismäßig angesichts der
künftig immer weiter sinkenden energiepolitischen Bedeutung der
Braunkohle.
Beim Tagebau Nochten II geht der Antragsteller Vattenfall davon
aus, dass der nachbergbauliche Zustand nicht vor dem Jahr 2100
eintreten würde. Die Verdunstung aus den zusätzlich geschaffenen
Seen könnte dann für Jahrhunderte den Wassermangel im Raum
Berlin verschärfen.
"Noch mehr durchwühlte Grundwasserleiter und künstliche Seen
verträgt die Lausitz nicht. Schon durch den DDR-Bergbau haben
wir mehr Restseen, als jemals touristisch genutzt werden können.
Vattenfall will 82 Quadratkilometer zusätzliche Wasserflächen
schaffen. Nur ein geringer Teil davon ist durch das 'Massendefizit' an geförderter Kohle unvermeidlich. Der größte
Teil ist nur damit begründbar, dass die Rekultivierung von
standsicheren Forst- und Landwirtschaftsflächen Geld kosten
würde, während der Konzern für Flutungswasser nichts bezahlt."
erläutert René Schuster von der GRÜNE-LIGA-Gruppe in Cottbus.
Zum Entwurf des Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmenprogramms
für den deutschen Teil des Flussgebiets der Elbe für den
Zeitraum 2016 bis 2021 wurde in den vergangenen sechs Monaten
die Öffentlichkeit beteiligt. Die unter Federführung der
Bundeskontaktstelle Braunkohle der GRÜNEN LIGA erarbeitete
Stellungnahme zur Braunkohle wurde gemeinsam mit den anderen
Berliner und Brandenburger Naturschutzverbänden sowie dem BUND
Sachsen eingereicht.
Die 25seitige Stellungnahme ist hier abrufbar:
http://www.wrrl-info.de/docs/stellungnahme_braunkohle_15.pdf
Ansprechpartner:
Micheal Bender: Tel.: 030.40393530, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
René Schuster:
Umweltgruppe Cottbus e.V.
Straße der Jugend 94; 03046 Cottbus, Telefon 0151.14420487, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet
www.kein-tagebau.de