Berlin hat seine Gewässerschutzziele noch nicht erreicht. Daher luden Berliner Jugendliche zu einem Wassermarsch in die Zukunft ein: vom Umweltfestival am Brandenburger Tor wurde ein selbst geschaffener Bär zum Spreekanal an die Stelle des geplanten Flussbades getragen. "Lasst die Berliner Bären schwimmen!" so Jan Thesenvitz (Schülersprecher des Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums). Die Schüler zogen ihr Kunstwerk mit Hilfe von Kajaks durch den Spreekanal. Das Bärenkraulen setze ein Zeichen für eine veränderte Beziehung zum Fluss, so Mitorganisator Rafael Ziegler (GETIDOS). Wenn die Menschen wieder in ihren Flüssen schwimmen können, dann lernen sie sie auch neu schätzen und schützen. "Unsere Gewässerschutzforderungen wurden vorab gesammelt und online zur Kommentierung gestellt", sagte Anna Bugey (GRÜNE LIGA e. V.), die die Aktion im Rahmen des Projektes "Flussaktionen 2015" mit organisierte. Die Aktion wurde finaziell unterstützt von der Stiftung Zukunft schützen und dem Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V.[nbsp]
Die zentralen Forderungen des Berliner Big Jump sind:
Kontakt:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (GETIDOS): Telefon 03834-864199 (mobile Weiterleitung)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!(GRÜNE LIGA e.V.): Telefon 030-40393572, mobil: 0173-1752044
Hintergrund
Gewässerschutz in Berlin: Die Berliner Gewässer sollen wie alle
europäischen Gewässer über die europäische Wasserrahmenrichtlinie
geschützt werden. Deren Vorgabe, die Gewässer bis 2015 in einen
guten Umweltzustand zu versetzen, wird jedoch großflächig verfehlt.
Derzeit werden in einem bis 22. Juni 2015 laufenden
Konsultationsverfahren Ideen und Erfahrungen gesammelt, die in neue
Wasserbewirtschaftungspläne für 2016 bis 2021 einfließen sollen.
Berliner Big Jump: Der Berliner Big Jump ist ein
Gemeinschaftsprojekt von Schulen nördlich und südlich der Spree. Im
Anschluss an einen gemeinsamen Workshop im März nahmen sie
Wasserproben, erstellten das Kunstwerk „Bärenkraulen“ mit dem
Künstlerinnenduo "zwischenbericht" und kontaktierten die zuständigen
Behörden. Sie werden von der GRÜNEN LIGA e.V. und GETIDOS
unterstützt.
Big Jump und Big Jump Challenge: Beim Big Jump, dem Europäischen
Flussbadetag, springen tausende Menschen gleichzeitig in ihre Flüsse
und Seen. Sie erinnern damit an ein großes Ziel: Alle Gewässer in
der EU sollen bis 2015 in einem guten Zustand sein (so das Ziel der
großen europäischen Wasserrahmenrichtlinie). Mehr als die Hälfte ist
davon aber noch weit entfernt. Die Big Jump Challenge ist die
europäische Jugendkampagne für Gewässerschutz. Über 100 Teams aus 28
Ländern organisieren an ihren Flüssen und Seen
Gewässerschutzaktionen. Ausgewählte Teams treffen sich am 13. Juli
zu einem europäischen Flussparlament in Brüssel. Die Kampagne gehört
zum Big Jump des European Rivers Network, das 2015 einen
gesamteuropäischen Flussbadetag zur Feier und zum Schutz der
europäischen Gewässer organisiert.
Flussbad: Vor mehr als 100 Jahren verlor der Spreekanal im
historischen Zentrum Berlins seine ursprüngliche Funktion. Das
Projekt "Flussbad Berlin" möchte diesen Flussabschnitt – entlang des
sogenannten Kupfergrabens – auf neue Weise nutzbar machen und ihn
auf 850 Metern Länge in eines der größten und schönsten
Schwimmbecken der Welt verwandeln. Im oberen Teil des insgesamt etwa
1,8 Kilometer langen Wasserlaufs könnten eine einzigartige Biotoplandschaft
und ein Schilfbecken zur natürlichen Reinigung des Flusswassers
entstehen.