„Die GRÜNE LIGA mahnt zum Tag der Artenvielfalt: In der intensiven Landwirtschaft werden weiterhin zu viele Pestizide eingesetzt. Diese vernichten die Nahrung unserer Vogelwelt. Rebhuhn, Kiebitz und Haubenlerche werden bald nicht mehr bei uns leben“, so Tomas Brückmann, Pestizidexperte der GRÜNEN LIGA. „Die Europäische Union muss endlich ihre die Richtlinie zur Reduktion des Pestizideinsatzes, die sie im Juni 2022 veröffentlichte, umsetzen. Im Moment blockiert die große Fraktion der EVP um seinen Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber im Europaparlament diesen Prozess“, ergänzt der Naturschützer.
Die europäische Vogelwelt schrumpft immer mehr: Zwischen 1980 und 2016 ist die Zahl der Bestände der Vögel in Europa um rund ein Viertel gesunken. Besonders schlimm steht es um die Vögel der Agrarlandschaft. Ihre Populationen nahmen um 57 Prozent im gleichen Zeitraum ab. Die intensive Landwirtschaft, in der Pestizide und synthetische Düngemittel genutzt werden, ist die Hauptursache für diesen gravierenden Exodus. Insektenbekämpfungsmittel Pestizide reduzierten die Anzahl an Insekten, die wiederum vielen Vogelarten als Futter dienen, heißt es in der Studie.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Stanislas Rigal und Vincent Devictor vom Institut des Sciences de l’Évolution de Montpellier arbeiteten europaweit an diesem Thema. Dazu werteten sie Beobachtungsdaten zu 170 häufig vorkommenden Vogelarten an mehr als 20.000 Standorten in 28 europäischen Ländern aus. Die Ergebnisse wurden letzte Woche im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences“ publiziert.
Diese Studie finden Sie unter: https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2216573120
Die Aktivitäten der Europäischen Kommission zur Pestizidreduktion finden Sie unter: https://europa.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/eu-kommission-legt-vorschlag-zur-reform-der-pestizidrichtlinie-vor/