Wilde Flüsse kennen lernen, wilde Flüsse
schützen
Jetzt online: die River Action Toolbox des Youth Network
for River Action
2017 widmet sich das internationales Jugendnetzwerk für
Flussaktionen/Youth Network for River Action (Internationales
Jugendnetzwerk für Flussaktionen) und seine Partner den wilden
Flüssen. Fragen wie „Was sind wilde Flüsse und warum sollten
wir sie schützen?“ stehen im Zentrum von
Online-Unterrichtsmodulen, die in der River Action Toolbox des
Netzwerks zu entdecken sind. Mit der Toolbox können
Jugendgruppen und Schulklassen viel über wilde Flüsse lernen
und für ihren Schutz aktiv werden.
Was ist ein wilder Fluss? Ein wilder Fluss fließt nicht nur
naturbelassen und frei, sondern glänzt meist auch mit
exzellenter Wasserqualität und einer außergewöhnlichen
Biodiversität im Fluss, unverbauten Ufern und Auen. Dagegen
sind die meisten Flüsse Europas begradigt, eingedämmt und
kanalisiert. „Mit dem Toolbox-Modul ‚Was ist ein wilder
Fluss?‘ können junge Interessierte ihren eigenen wilden Fluss
entdecken und erkunden“, sagt die Verfasserin Lucie Galland
aus Frankreich, die ehrenamtlich für das Netzwerk aktiv ist.
„Es ist wichtig, gerade für jüngere Generationen, etwas von
frei fließenden Flüssen zu lernen solange es sie noch gibt,
und es ist wichtig die öffentliche Debatte über ihren Schutz
voranzubringen. Wilde Flüsse sind eine Chance für Europa
gemeinsam zu handeln, und dieses großartige Erbe zu bewahren“,
erklärt Rafael Ziegler von GETIDOS.
Die neuen Lehrmodule 2017 können kostenlos auf der Homepage
des Youth Network for River Action (YNRA) heruntergeladen
werden. Sie sind auf Englisch, Deutsch und Französisch
erhältlich. Jeden Monat wird ein Modul zu Themen wie Ökologie,
Ethik, politische Instrumente, Kunst, Flusswanderungen, Kayak
fahren und der Briefkampagne ‘Amnesty for wild Rivers‘
freigeschaltet. Neža Posnjak, ehrenamtliche Jugendleiterin für
das Netzwerk aus Slowenien: „Wenn wir die wilden Flüsse der
Balkanhalbinsel in den Mittelpunkt rücken, müssen wir auch
handeln - deshalb haben wir das Briefmodul vorbereitet, um
gemeinsam direkt an Entscheidungsträger unsere wilden, frei
fließenden Flüsse zu schützen.“ Die Module wurden von
Ehrenamtlichen des Youth River Action Network in Kooperation
mit seinem Beirat erstellt.
Weitere Informationen und Newsletter zur River Action Toolbox: http://www.bigjumpchallenge.net/toolbox_manual.html
Facebook: https://www.facebook.com/BigJumpChallenge.
Hintergrundinformationen:
Warum sind wilde Flüsse wichtig? Frei fließende Flüsse
sind reich an endemischen Arten. Als Landschaften mit wenig
Industrie und ohne intensive Landwirtschaft bieten wilde
Flüsse Raum für unterschiedliche Lebensstile und die Pflege
eines vielfältigen kulturellen Erbes. Als seltene und
einzigartige Entitäten sind sie ein Erbe, das Europa
zukünftigen Generationen zumindest als Option bewahren sollte.
Dabei sollte dieser Schutz gewährleisten, dass auch die
legitimen Ansprüche besonders ärmerer Länder wie Albanien
berücksichtigt und solidarisch unterstützt werden. Zum
Beispiel beim Ausbau von Alternativen zur Wasserkraft.
Der letzte echte große Wildfluss Europas - von der Quelle bis
zur Mündung - ist die Vjosa in Griechenland und Albanien.
Allerdings ist dieser Zustand bedroht, hauptsächlich aufgrund
des Wasserkraft-Booms auf dem Balkan. Von diesem sind auch
kleinere wilde Flüsse und Flussabschnitte in Europa bedroht.
Leider die wichtigste europäischen Wassergesetzgebung, die
Wasserrahmenrichtlinie, die „exzellente“, außergewöhnliche
Qualität der wilden Flüsse nicht besonders an. Deswegen fehlen
auch Monitoring- und Schutzmaßnahmen.
Das Youth Network for River Action (YNRA) wurde 2015 In
Brüssel gegründet. Dort trafen sich internationale
Flussbotschafter_innen, um ihre lokalen Projekte und Aktionen
zu präsentieren und um gemeinsam über Gewässerschutz zu
diskutieren. Sie erarbeiteten zusammen das Jugend Wasser
Manifest: Mehr Infos hier.
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Partner des YNRA für die Entwicklung der Toolbox:
European Rivers Network (ERN) fordert den nachhaltigen
und vorausschauenden Umgang mit wilden Flüssen im Gegensatz
zur Ausbeutung, Verschmutzung und Schädigung der letzten Zeit.
Mehr Infos unter: www.ern.org
GETIDOS ist eine sozial-ökologische Forschungsgruppe an
der Universität Greifswald. Ihr Augenmerk liegt auf
Innovationen im Wassersektor. 2012 startete die Gruppe die Big
Jump Challenge, zusammen mit weiteren Partnern wie dem ERN.
Die Kampagne zielte darauf ab, auf kreative Weise Jugend in
den europäischen Flussschutz einzubinden, und schuf so Raum
für das Youth River Action Network. Mehr Infos unter: www.getidos.net
GRÜNE LIGA: Die Bundeskontaktstelle Wasser der GRÜNEN
LIGA engagiert sich für Gewässerschutz, lebendige Flüsse und
Gewässerpolitik in Deutschland, Europa und weltweit. Mehr
Infos unter: www.wrrl-info.de, www.flussaktionen.de.
Guardians of Ecology ist eine junge Organisation
aus Georgien. Sie ermutigt junge Leute mit vielfältigen
Aktivitäten und Aktionen die Umwelt zu schützen.
Leeway Collective ist eine junge NGO aus Slowenien, die
sich für den Schutz wilder Flüsse auf der Balkanhalbinsel
einsetzt. Im letzten Jahr haben sie die größte europäische
Flussschutzaktion, die „Balkan Fluss Tour“, angeführt. Mehr
Infos unter: http://leeway-collective.com/.
WWF Austria- Generation Earth ist ein Netzwerk junger
Leute, die für eine gerechtere und nachhaltigere Welt
inspirieren, motivieren, bilden und handeln. Mehr Infos unter:
www.generationearth.at,
www.river-walk.eu.
Kontakt:
Rafael Ziegler, GETIDOS
Email: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Tel.: +49 30 / 40 39 35 30
Zum Team: http://en.bigjumpchallenge.net/our-team.html