Das Bündnis Bahn für Alle hatte im Vorfeld der
Aufsichtsratssitzung vor einem "Investoreneinstieg durch die
Hintertür" gewarnt. "Es war notwendig, kräftig auf die Tonne zu
hauen", sagt Monika Lege, Verkehrsreferentin der
Umweltorganisation Robin Wood und Mitgründerin von Bündnis Bahn
für Alle. "Die neue Zuordnung der beiden internationalen
Logistiktöchter Arriva und Schenker Logistics zu Finanzvorstand
Lutz und Gerüchte über einen geplanten prozentualen Verkauf an
Dritte haben sich bewahrheitet."
In einem Bahn für Alle vorliegendem Brief an die Mitarbeiter_innen
ebenfalls von gestern wird Grube deutlicher: Der Aufsichtsrat habe
die "Schaffung von Teilprivatisierungsoptionen für DB Arriva und
DB Schenker Logistics" gebilligt. Der "Börsengang" sei „zwar
erstmal vom Tisch, nicht aber eine Teilprivatisierung, um frisches
Kapital von außen in das Unternehmen zu holen“. Und weiter: "Wichtig: Wir reden von einer Teil-Privatisierung (sic) und der
Hereinnahme von Minderheiten, nicht von einem vollständigen
Verkauf."
"Um frisches Geld für die Eisenbahn in Deutschland reinzuholen,
könnte die DB einfach ihre Busse, Laster, Flugzeuge und Schiffe
auf der ganzen Welt verkaufen und das Geld in den inländischen
Schienenverkehr stecken", so Lege. "Aber Grube will ausdrücklich
über Arriva und Schenker Logistics den hundertprozentigen
Bundesbesitz der DB-Aktien aufbrechen und Teile des Konzerns
privatisieren."
Angebote hat der DB-Vorstand offensichtlich auch schon eingeholt.
„Finanzvorstand Lutz tat schon 2011 in der Börsenzeitung kund,
Fonds in Tokio, in Peking, Hongkong und Singapur mit einer
Roadshow zu besuchen“, sagt Bahnexperte Winfried Wolf für Bahn für
Alle. "Trotz des gescheiterten Börsenganges 2008 hat das
Bahnmanagement anscheinend die politische Rückendeckung der
Bundesregierung für eine materielle Privatisierung der DB."
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"Bahn für Alle" setzt sich ein für eine bessere Bahn in öffentlicher
Hand. Im Bündnis sind die folgenden 20 Organisationen aus
Globalisierungskritik, Umweltschutz, politischen Jugendverbänden und
Gewerkschaften vertreten: Attac, autofrei leben!, Bahn von unten, BUND,
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz BBU, Bürgerbahn statt
Börsenbahn, Gemeingut in BürgerInnenhand, Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten, Grüne Jugend, GRÜNE LIGA, IG Metall, Jusos
in der SPD, Linksjugend Solid, NaturFreunde Deutschlands, ProBahn
Berlin-Brandenburg,
ROBIN WOOD, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Umkehr,
VCD Brandenburg und ver.di. Die GRÜNE LIGA e.V. ist Trägerorganisation
des Bündnisses.