Initiativen fordern Reduzierung von Rohstoffabbau

Bei einem bundesweiten Treffen von Bürgerinitiativen gegen Kies- und Gesteinsabbau in Mülsen St. Niclas forderten verschiedene Initiativen mehr Umweltschutz beim Abbau von Kies, Sand, Erzen und Steinen. In dem vom Informationsdienst Umweltrecht (IDUR) und der GRÜNEN LIGA veranstalteten Workshop forderten die Bürgerinitiativen aus Hessen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen eine Reform des Bergrechts. Die GRÜNE LIGA hatte die Initiativen nach Mülsen eingeladen.

"Wir brauchen eine völlig neue Bewertung der bisher nahezu unentgeltlichen Wassernutzung zur Rohstoffgewinnung in Zeiten einer immer krasser durchschlagenden Klimakrise", sagte Uli Wieland von der Bundeskontaktstelle Gesteinsabbau der GRÜNEN LIGA. "Die aktuelle Praxis des Bergbaus sorgt für die Zerstörung unwiederbringlicher Natur und Landschaften durch massiven Wasserentzug für die Bevölkerung und Verschwendung von kostbarem Grundwasser."

Zu den Forderungen an die bundesweite Politik gehören unter anderem auch eine effizientere Überwachung von Rekultivierungsmaßnahmen bei Abbaugebieten und eine Eindämmung von Belastungen für Siedlungen. Zudem sollten nur noch in Ausnahmefällen Genehmigungen für neue Abbaugebiete erteilt werden.

Dem Bedarf an Rohstoffen muss mit einer Bepreisung entgegengewirkt werden, die die tatsächlichen Kosten für die Gesellschaft widerspiegelt. Aktuell werden die Gewinne von Abbauunternehmen privatisiert, die teuren Auswirkungen auf die Umwelt und den Wasserhaushalt aber auf den Staat abgewälzt. Auch eine bessere Abwägung von Rohstoffgewinnungsflächen in den Regionalplänen gegenüber konkurrierenden Nutzungen ist notwendig.