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Keine Beschönigung, keine Verfälschung: Die wahre Bilanz der Deutschen Bahn

Das Bündnis „Bahn für Alle“, in dem auch die GRÜNE LIGA mitwirkt, stellt anlässlich der jährlichen Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn AG einen Alternativen Geschäftsbericht vor.

Pressemitteilung Bündnis Bahn für Alle, Berlin, 29.3.2011
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Keine Beschönigung, keine Verfälschung: Die wahre Bilanz der
Deutschen Bahn – vorgelegt vom Bündnis "Bahn für Alle"

Ohne staatliche Zuschüsse 6 Milliarden Euro Verlust

Anlässlich der jährlichen Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn AG
stellt das Bündnis „Bahn für Alle“ heute morgen einen Alternativen
Geschäftsbericht vor. Der Bericht zeigt, dass die DB AG ihre Bilanz
beschönigt und Schwierigkeiten verschleiert. Die erzielten Gewinne
gingen mit Einschränkungen in der Qualität des Bahnbetriebs für die
Kunden einher.

Der heute von der Deutschen Bahn vorgelegte Geschäftsbericht über das
Jahr 2011 zeigt deutlich, worum es der Bahn geht: Maximierung der
Gewinne, Ausbau des Auslandsgeschäfts, Zukauf neuer Unternehmen. Vieles
andere blendet der Bericht dagegen völlig aus: brechende Achsen,
heruntergekommene Schienen, extreme Verspätungen, Zugausfälle, massive
Probleme im Winter und im Sommer und eine weiterhin nicht
funktionierende Berliner S-Bahn.
Diese Strategie der Deutschen Bahn AG ist falsch. Die Deutsche Bahn AG
ist als Unternehmen der öffentlichen Hand der öffentlichen
Daseinsvorsorge verpflichtet. Das Kapital der Bahn speist sich aus
Steuergeldern. Drei Viertel des Gewinns der DB AG resultieren aus dem
Nahverkehr (DB Regio) und dem Netz (DB Netz und Station [&] Service).
Diese beiden Bereiche erzielen das Gros ihrer Einnahmen aus staatlichen
Geldern: Regionalisierungsmittel für den Nahverkehr sowie
Bundeszuschüsse für Instandhaltung und Neubau von Strecken, addiert mehr
als 7,7 Milliarden Euro.
Bernhard Knierim vom Bündnis Bahn für Alle rechnet vor: „Nimmt man nur
die staatlichen Zuschüsse, die in DB Regio und DB Netz fließen, dann
verwandelt sich der Jahresgewinn 2011 von 2,31 Milliarden Euro in einen
Verlust von mehr als 6 Milliarden Euro. Wie hoch der von der DB
ausgewiesene Gewinn ist, hängt vor allem von diversen Buchungstricks ab.“
Sascha Vogt, Bundesvorsitzender der Jusos, einer Mitgliedsorganisation
bei „Bahn für Alle“ folgert: „Die Allgemeinheit haftet für mögliche
Verluste der Bahn, sie hat deshalb auch einen Anspruch darauf, dass sich
die Strategie der Bahn am Allgemeinwohl orientiert. Nötig sind deshalb
massive Investitionen in den Schienenverkehr und ein Ausbau des Netzes,
damit gerade in ländlichen Gegenden nicht immer mehr Orte vom
Personenverkehr abgehängt werden.“

Das Bündnis Bahn für Alle stellt daher heute seinen hundert Seiten
umfassenden Alternativen Geschäftsbericht der Deutschen Bahn für das
Jahr 2011 vor, der vor allem die Folgen der DB-Geschäftspolitik für die
Fahrgäste, die Beschäftigten und die Steuerzahlenden betrachtet.
Der Geschäftsbericht steht hier zum Download bereit:
http://www.bahn-fuer-alle.de/media/docs/2012/2012-03-AltGeschBer.pdf

Das Bündnis wird heute auch vor dem Berliner Hotel Maritim, in dem die
DB AG ihre Bilanz präsentiert, mit einer Protestaktion präsent sein.

Kontakt:
- Dr. Winfried Wolf, Expertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenbahn" und
Bündnis Bahn für Alle, Telefon 0172-296990 (vor Ort)
- Dr. Bernhard Knierim, Bündnis Bahn für Alle, Telefon 0178-1437390,
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