Vorschläge der Umweltverbände zum Landesprogramm Gewässerschutz
Jena/Weimar/Erfurt – Der Schutz der Thüringer Gewässer muss konsequenter umgesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen die Umweltverbände BUND Thüringen, Deutsche Umwelthilfe (DUH), GRÜNE LIGA Thüringen und NABU Thüringen in einer gemeinsamen Stellungnahme zu dem Entwurf des neuen Landesprogramms Gewässerschutz des Thüringer Umweltministeriums. Trotz zahlreicher Projekte verfehlen die meisten Thüringer Gewässer die angestrebten Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Hinblick auf einen guten Zustand beziehungsweise ein gutes Potenzial. Die Umweltverbände fordern deshalb bei künftigen Maßnahmen, die Lebensraumfunktion und den natürlichen Hochwasserrückhalt bei Gewässern zu stärken. Die Verbände begrüßen, dass die Verbesserungen im neuen Landesprogramm Gewässerschutz für 2022-2027 in die richtige Richtung gehen. Jetzt kommt es auf eine engagierte Umsetzung an, an der es bei den vergangenen Bewirtschaftungsplänen gemangelt hat.
Ambitionierte Naturschutzpolitik überfällig / Bisherige Anstrengungen reichen nicht aus, um die Biodiversitätskrise zu stoppen
Berlin, 22.06.2021 – Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl am 26. September haben insgesamt 27 Naturschutz- und Umweltorganisationen ihre zentralen naturschutzpolitischen Forderungen für die kommende Legislaturperiode vorgestellt.
„Angesichts des sechsten Massensterbens auf der Erde ist eine ambitionierte Naturschutzpolitik überfällig und muss höchste Priorität erhalten. Naturschutz sichert unsere Lebensgrundlagen und dient der Zukunft des menschlichen Zusammenlebens. Die bisherigen Anstrengungen reichen bei Weitem nicht aus, um die Biodiversitätskrise zu stoppen. Wir fordern daher eine Investitionsoffensive für den Naturschutz mit mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr für Bund, Länder und Kommunen, um die Vollzugsdefizite endlich abzubauen“, so die Umweltorganisationen. Mit den geforderten Investitionen in den Naturschutz würde die Attraktivität insbesondere der ländlichen Regionen gesteigert, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirken könne. Die Investitionen würden außerdem zur Sicherung bzw. Wiederherstellung von Ökosystemleistungen wie Bestäubung, Grundwasseranreicherung, Hochwasserschutz und Kohlenstoffspeicherung beitragen, die ein Mehrfaches an volkswirtschaftlichem Wert darstellen.
Am Sonntag, den 27. Juni 2021 um 14.00 Uhr gastiert „Fräulein Brehms Tierleben“, das einzige Theater der Welt für heimische bedrohte Tierarten im von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald bei Rohne. Die Schauspielerin Barbara Geiger führt „Der Regenwurm, König der Tiere“ und noch zwei weitere Stücke auf. Dabei werden Jung und Alt angesprochen, denn es handelt sich um „artgerechte Unterhaltung nicht nur für Erwachsene“. Anschließend gibt es einen musikalischen Ausklang mit einer Lausitzer Live-Band.
Die Aufführung findet in einem Stück Wald bei Rohne statt, das die Umweltgruppe Cottbus trotz der geplanten Abbaggerung für den Tagebau Nochten langfristig gepachtet hat, um hier Kultur, Umweltbildung und Naturschutzmaßnahmen durchzuführen. Beginn ist 14 Uhr im Wald. Gäste, die den Aufführungsort noch nicht kennen, treffen sich um 13.30 Uhr am Bahnhof Schleife um gemeinsam zum Wald-Theater zu laufen. (Foto: brehms-tierleben.com)
Am Donnerstag dem 11.06.21 fand eine dreitägige Online-Fachkonferenz statt, um sich über ein dauerhaftes Atommüll-Endlager zu informieren und zu diskutieren. Eingeladen waren alle Bürger*innen die sich für das Thema interessieren. Allerdings sei die Fachkonferenz einigen Interessierten zufolge mit viel Aufwand verbunden und der Termin ungünstig, sodass eventuell weniger Besucher als erwartet anwesend sein würden.
Auf dem Programm stehen, neben Berichten und Podiumsdiskussionen, auch zehn verschiedene Arbeitsgruppen, unter anderem zu Themen wie „Endlagertechnik“ oder „Wirtsgestein Ton“. Dabei wird es hauptsächlich um die in Brandenburg möglichen Standorte gehen, denn auch wenn die Endentscheidung noch nicht gefällt werden wird, möchte das zuständige Bundesamt möglichst schnell die Anzahl der potentiellen Regionen verringern.
Das Insektenschutzpaket bestehend aus der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes und einer Novelle der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung droht zum Ende der Legislaturperiode am Widerstand von CDU/CSU im Bundestag und auf Landesebene zu scheitern. Vor diesem Hintergrund appelliert der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) gemeinsam mit 28 weiteren Umwelt- und Naturschutzorganisationen in einem Offenen Brief an die Vorsitzenden von CDU und CSU, sich für die Verabschiedung eines ambitionierten Insektenschutzpaketes einzusetzen.
„Der dramatische Rückgang der Insekten in unserer Landschaft hat gravierende Folgen für Umwelt und Landwirtschaft, daher dürfen wir den Insektenschutz nicht weiter auf die lange Bank schieben. Das monatelang verhandelte Insektenschutzpaket liegt bereits seit Februar zur Verabschiedung auf dem Tisch. Wir fordern die Verantwortlichen von CDU und CSU auf, endlich den Weg frei zu machen und ihrem Versprechen im Koalitionsvertrag nachzukommen, die Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern. Der bereits ausverhandelte Kompromiss darf dabei nicht noch weiter abgeschwächt werden“, so DNR-Geschäftsführer Florian Schöne.