Cottbus, 10.02.2022. Zum Umgang mit dem durch die Braunkohleförderung erheblich gestörten Wasserhaushalt in der Lausitz hat das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA bereits zahlreiche Fachstellungnahmen abgegeben. Unter dem Titel „Kohle.Wasser.Geld.“ wurden nun die wichtigsten Zusammenhänge und Forderungen anschaulich zusammengefasst und veröffentlicht.
Braunkohletagebaue gehören zu den schwerwiegendsten Eingriffen in den Wasserhaushalt überhaupt und prägen die Lausitz seit vielen Jahrzehnten. Dabei verursachte Probleme wurden nicht selten späteren Generationen zur Lösung überlassen. Das wird mit dem beschlossenen Kohleausstieg immer schwieriger: Jetzt müssen alle Karten auf den Tisch. Was sind die realen Folgekosten der Tagebaue? Wer ist als Verursacher zu welchem Anteil verantwortlich? Vor allem aber bleiben nur noch wenige Jahre für die Frage, welche Schäden noch vermieden oder vermindert werden können.
Behauptungen, dass ein vorgezogener Kohleausstieg die Wasserproblematik verschärfen würde, widerspricht das Papier deutlich: „Fakt ist: Zwischen der Außerbetriebnahme der Tagebaue und dem Ende des Grundwasseranstieges wird es einen Engpass beim Durchfluss in der Spree geben – und zwar völlig unabhängig davon, ob die Kohlenutzung 2038 oder früher endet. Die Ursache der Wasserknappheit ist der Tagebau selbst, der den Grundwasservorrat im Einzugsgebiet des Flusses entfernt hat.“ sagt René Schuster, Autor des Papiers.
In Marzahn-Hellersdorf gibt es 14 vielfältige Gemeinschaftsgärten und in den Quartieren sprießen neue Initiativen aus dem Boden. Auch viele Kleingartenvereine, Schulen und Umweltbildungseinrichtungen bieten Möglichkeiten zum Mitgärtnern.
Diese urbanen Gärten sind grüne Oasen der Erholung, Naturerfahrung und des sozialen Miteinanders. Sie leben von freiwilligem Engagement und bringen Menschen zusammen. Gleichzeitig geben sie den Anwohnern und Bürgerinnen die Möglichkeit, ihre Umgebung mitzugestalten.
Mit unserem Projekt wollen wir das ehrenamtliche Engagement für das Stadtgrün fördern. Dafür organisieren wir Treffen, Workshops und gemeinsame Aktionen und bieten neuen und etablierten Gartenprojekten direkte Unterstützung an.
Termine:
Praxisworkshop Naschobst pflanzen & pflegen
Gemeinsam wollen wir im Panoramagarten am Hellersdorfer Graben – das ist einer der drei „Paradiesgärten“ im Bezirk – Beerensträucher pflanzen. Danach werden wir mehr über die Pflege von Obststräuchern lernen. Bei einer heißen Suppe und Snacks können wir uns aufwärmen und uns übers Gärtnern austauschen.
Wann: Samstag, 12. März 2022, 12 – 14:30 Uhr
Wo: Panoramagarten am Hellersdorfer Graben in Höhe der Albert-Kuntz-Straße 41, 12627 Berlin
Geowissenschaftler*innen küren Gips- und Anhydritstein als Gestein des Jahres 2022. Das teilte die Fachzeitschrift "Geowissenschaftliche Mitteilungen" in ihrer aktuellen Ausgabe mit. Mit der Nominierung zum Gestein des Jahres 2022 solle die Bedeutung von Gips und Anhydrit einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden. Gips und Anhydrit sind nicht nur ein beliebter Baustoff, sondern auch Ausgangsgesteine zahlreicher Geotope, so das Fachkuratorium zur Auswahl des Gesteins des Jahres. Besonders hoben die Geowissenschaftler*innen die Situation in der Gipskarstlandschaft Südharz hervor: „Magerrasen, Kalkbuchenwälder, Gipssteilhänge, Felsfluren, Quellsümpfe, wassergefüllte Erdfälle, Bachauenwälder, um nur einige zu nennen, bilden unterschiedlichste und artenreiche Lebensräume. In spektakulärer Weise hängen in der Barbarossahöhle am Kyffhäuser in Thüringen große Lappen von Anhydrit von Decken und Wänden“, heißt es in der Begründung. Das „Gestein des Jahres“ wird seit 2007 von einem Fachkuratorium unter Federführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) ausgewählt.
Für das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA ist die Wahl der Geowissenschaftler*innen ein „richtungsweisende Entscheidung in einem politischen Spannungsfeld“, sagt Dr. Josephine Sahner, Projektleiterin „Gipsabbau“, beim Bundesverband der GRÜNEN LIGA, denn: „Gips kommt in Deutschland viel seltener vor als Kalk und bildet im Südharz den weltweit einmaligen bewaldeten Gipskarst, einen Hotspot der Artenvielfalt“ . Den durch die Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken im Überfluss entstehende REA-Gips hat die deutsche Industrie zu einer künstlichen Verdoppelung der Gipsbaustoffproduktion genutzt. „Wenn die Menge an REA-Gips von ca. 5 Millionen Tonnen jährlich durch Abschalten der Kohlekraftwerke entfällt und alleine durch den Abbau von Naturgips gedeckt werden soll, werden der Südharz und übrige Abbaugebiete in Deutschland bald weitgehend aus Steinbrüchen bestehen“, mahnt Sahner .„Der industrielle Abbau sorgt für die Zerstörung von Natur und Landschaften auf Kosten nachfolgender Generationen“.
Ein zentraler Leitsatz in der DIN 2000 zur Trinkwasserversorgung lautet: „Trinkwasser ist lebensnotwendig und kann nicht ersetzt werden. Die Trinkwasserversorgung ist eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie ist eine entscheidende Voraussetzung für die Erhaltung der öffentlichen Gesundheit […].“ Derzeit ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Trinkwasser jederzeit in gewünschter Menge und hoher Qualität aus dem Wasserhahn kommt. Doch gerade die Daseinsvorsorge, insbesondere für künftige Generationen sollte bei den genehmigenden Behörden im Fokus stehen. Eine der wichtigsten Quellen für diese Lebensgrundlage ist das Grundwasser und das nimmt bei uns seit Jahrzehnten ab. Der Klimawandel mit steigenden Durchschnittstemperaturen, erhöhter Sonneneinstrahlung und stark veränderter Niederschlagsverteilung verschärft diesen Prozess mit zunehmender Geschwindigkeit. Industrieansiedlungen mit einem hohen Wasserbedarf, wie die Gigafactory in Grünheide, verschlimmern diese Situation zusätzlich.
„Vor diesem Hintergrund ist es unfassbar, wie viele Mängel das Genehmigungsverfahren für die Erhöhung der Wasserentnahme um mehr als 1,2 Mio. m³ auf 3.759.500 Kubikmetern im Jahr aufweist, so Nadine Rothmaier, Vorsitzende des NABU Fürstenwalde. „Das Landesamt für Umwelt hat als Genehmigungsbehörde weder eine qualifizierte Umweltverträglichkeitsprüfung bzw. eine sogenannte FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt noch einen Fachbeitrag zur Wahrung des Verschlechterungsverbots nach der Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) eingeholt.“ Ergänzend stellt Michael Ganschow, Geschäftsführer der Grünen Liga Brandenburg e.V. fest: „Nicht nachzuvollziehen ist daher auch, dass sich die Behörde bei der Einschätzung von Auswirkungen einer solchen Entnahme noch immer auf Grundwasserdaten älterer Datenreihen bezieht, anstatt neuere Daten oder gar wissenschaftlich erhobene Prognosen in die Betrachtung mit einzubeziehen. Immerhin soll hier jährlich ein Volumen gefördert werden, dass in etwa einem Drittel des Wasservolumens des benachbarten Stienitzsees entspricht.“
Der Ökologe und Buchautor Dr. Ernst Paul Dörfler stellt am Dienstag, dem 11. Januar um 19 Uhr in Cottbus sein neues Buch „Aufs Land“ vor. Die Lesung findet unter 2G-Bedingungen in der Stadtbibliothek statt und wird zugleich im Internet übertragen.
Lange Zeit galt das Landleben als Auslaufmodell und die ländlichen Räume waren die großen Verlierer. Abwanderung war angesagt. Doch nun beginnt sich das Blatt zu wenden. Die Aufwertung und Wertschätzung der Leistungen der ländlichen Räume stehen auf der Tagesordnung. Um Klimaschutz und die Rettung der Biologischen Vielfalt, um die Sicherung unserer Ernährung zu gewährleisten, muss in die ländlichen Räume massiv investiert werden. Leidenschaftlich und kompetent ruft der Ökologe Ernst Paul Dörfler dazu auf, zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen zu finden.
Ernst Paul Dörfler, schon in der DDR unbequemer Umweltschützer, vermittelt in seinem neuen Buch glaubhaft wie kein Zweiter, was nachhaltiges, gesundes und selbstbestimmtes Leben bedeutet und wie es gehen kann. In seinem Vortrag – immer im engen Austausch mit dem Publikum - zeigt er Wege auf, wie jeder Einzelne Klima, Umwelt und seine eigene Gesundheit schützen kann. Durch seine persönlichen Erfahrungen und Anekdoten nimmt er das Publikum mit und erklärt: „Wir können durch innigen Kontakt zur Natur - der äußeren wie der inneren - viel gewinnen an Erkenntnis, Zeitwohlstand und Lebenszufriedenheit.“