Ein zivilgesellschaftliches Bündnis spricht sich für die Schaffung einer europäischen Direktverbindung auf der Schiene von Berlin über Cottbus und Görlitz - mit einem kurzen Stück auf dem Gebiet der Republik Polen - weiter nach Liberec und Prag aus. Der ökologische Verkehrsclub VCD Brandenburg mit seiner Cottbuser Kreisgruppe und das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA stellten dazu am Donnerstag ein aktuelles Diskussionspapier vor.
„Die Reaktivierung der Bahnstrecke aus der Vorkriegszeit muss ein Teil des Strukturwandels in den Kohleregionen in Deutschland, Polen, Tschechien werden. Das Vorhaben könnte auch das Zusammenwachsen in Europa fördern“, sagt der Bundesvorsitzende der GRÜNEN LIGA René Schuster. „Die Lausitz ist derzeit vom internationalen Fernverkehr nahezu abgekoppelt. Das muss sich ändern“, mahnt Dieter Schuster, Vorstandmitglied des VCD-Brandenburg und Sprecher der Kreisgruppe VCD-Cottbus.
„Gegenüber der bestehenden und sehr stark ausgelasteten direkten Bahnstrecke zwischen Berlin, Dresden und Prag würde die Strecke über Cottbus-Liberec lediglich 27 km länger als die Verbindung durch das Elbtal“, erklärt der Oberlausitzer Bahnexperte Wolfgang Domeyer. Die Initiative zur Reaktivierung geht zurück auf den VCD Brandenburg, der dafür 2021 die Arbeitsgruppe Lausitz-CZ ins Leben gerufen hat. Mitglieder der AG sind neben dem VCD Brandenburg auch der Bundesverband des VCD, der VCD Elbe-Saale, die Euroregion Neiße, Pro Bahn und Greenpeace Cottbus.
Cottbus, 10.02.2022. Zum Umgang mit dem durch die Braunkohleförderung erheblich gestörten Wasserhaushalt in der Lausitz hat das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA bereits zahlreiche Fachstellungnahmen abgegeben. Unter dem Titel „Kohle.Wasser.Geld.“ wurden nun die wichtigsten Zusammenhänge und Forderungen anschaulich zusammengefasst und veröffentlicht.
Braunkohletagebaue gehören zu den schwerwiegendsten Eingriffen in den Wasserhaushalt überhaupt und prägen die Lausitz seit vielen Jahrzehnten. Dabei verursachte Probleme wurden nicht selten späteren Generationen zur Lösung überlassen. Das wird mit dem beschlossenen Kohleausstieg immer schwieriger: Jetzt müssen alle Karten auf den Tisch. Was sind die realen Folgekosten der Tagebaue? Wer ist als Verursacher zu welchem Anteil verantwortlich? Vor allem aber bleiben nur noch wenige Jahre für die Frage, welche Schäden noch vermieden oder vermindert werden können.
Behauptungen, dass ein vorgezogener Kohleausstieg die Wasserproblematik verschärfen würde, widerspricht das Papier deutlich: „Fakt ist: Zwischen der Außerbetriebnahme der Tagebaue und dem Ende des Grundwasseranstieges wird es einen Engpass beim Durchfluss in der Spree geben – und zwar völlig unabhängig davon, ob die Kohlenutzung 2038 oder früher endet. Die Ursache der Wasserknappheit ist der Tagebau selbst, der den Grundwasservorrat im Einzugsgebiet des Flusses entfernt hat.“ sagt René Schuster, Autor des Papiers.
In Marzahn-Hellersdorf gibt es 14 vielfältige Gemeinschaftsgärten und in den Quartieren sprießen neue Initiativen aus dem Boden. Auch viele Kleingartenvereine, Schulen und Umweltbildungseinrichtungen bieten Möglichkeiten zum Mitgärtnern.
Diese urbanen Gärten sind grüne Oasen der Erholung, Naturerfahrung und des sozialen Miteinanders. Sie leben von freiwilligem Engagement und bringen Menschen zusammen. Gleichzeitig geben sie den Anwohnern und Bürgerinnen die Möglichkeit, ihre Umgebung mitzugestalten.
Mit unserem Projekt wollen wir das ehrenamtliche Engagement für das Stadtgrün fördern. Dafür organisieren wir Treffen, Workshops und gemeinsame Aktionen und bieten neuen und etablierten Gartenprojekten direkte Unterstützung an.
Termine:
Praxisworkshop Naschobst pflanzen & pflegen
Gemeinsam wollen wir im Panoramagarten am Hellersdorfer Graben – das ist einer der drei „Paradiesgärten“ im Bezirk – Beerensträucher pflanzen. Danach werden wir mehr über die Pflege von Obststräuchern lernen. Bei einer heißen Suppe und Snacks können wir uns aufwärmen und uns übers Gärtnern austauschen.
Wann: Samstag, 12. März 2022, 12 – 14:30 Uhr
Wo: Panoramagarten am Hellersdorfer Graben in Höhe der Albert-Kuntz-Straße 41, 12627 Berlin
Geowissenschaftler*innen küren Gips- und Anhydritstein als Gestein des Jahres 2022. Das teilte die Fachzeitschrift "Geowissenschaftliche Mitteilungen" in ihrer aktuellen Ausgabe mit. Mit der Nominierung zum Gestein des Jahres 2022 solle die Bedeutung von Gips und Anhydrit einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden. Gips und Anhydrit sind nicht nur ein beliebter Baustoff, sondern auch Ausgangsgesteine zahlreicher Geotope, so das Fachkuratorium zur Auswahl des Gesteins des Jahres. Besonders hoben die Geowissenschaftler*innen die Situation in der Gipskarstlandschaft Südharz hervor: „Magerrasen, Kalkbuchenwälder, Gipssteilhänge, Felsfluren, Quellsümpfe, wassergefüllte Erdfälle, Bachauenwälder, um nur einige zu nennen, bilden unterschiedlichste und artenreiche Lebensräume. In spektakulärer Weise hängen in der Barbarossahöhle am Kyffhäuser in Thüringen große Lappen von Anhydrit von Decken und Wänden“, heißt es in der Begründung. Das „Gestein des Jahres“ wird seit 2007 von einem Fachkuratorium unter Federführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) ausgewählt.
Für das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA ist die Wahl der Geowissenschaftler*innen ein „richtungsweisende Entscheidung in einem politischen Spannungsfeld“, sagt Dr. Josephine Sahner, Projektleiterin „Gipsabbau“, beim Bundesverband der GRÜNEN LIGA, denn: „Gips kommt in Deutschland viel seltener vor als Kalk und bildet im Südharz den weltweit einmaligen bewaldeten Gipskarst, einen Hotspot der Artenvielfalt“ . Den durch die Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken im Überfluss entstehende REA-Gips hat die deutsche Industrie zu einer künstlichen Verdoppelung der Gipsbaustoffproduktion genutzt. „Wenn die Menge an REA-Gips von ca. 5 Millionen Tonnen jährlich durch Abschalten der Kohlekraftwerke entfällt und alleine durch den Abbau von Naturgips gedeckt werden soll, werden der Südharz und übrige Abbaugebiete in Deutschland bald weitgehend aus Steinbrüchen bestehen“, mahnt Sahner .„Der industrielle Abbau sorgt für die Zerstörung von Natur und Landschaften auf Kosten nachfolgender Generationen“.
Ein zentraler Leitsatz in der DIN 2000 zur Trinkwasserversorgung lautet: „Trinkwasser ist lebensnotwendig und kann nicht ersetzt werden. Die Trinkwasserversorgung ist eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie ist eine entscheidende Voraussetzung für die Erhaltung der öffentlichen Gesundheit […].“ Derzeit ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Trinkwasser jederzeit in gewünschter Menge und hoher Qualität aus dem Wasserhahn kommt. Doch gerade die Daseinsvorsorge, insbesondere für künftige Generationen sollte bei den genehmigenden Behörden im Fokus stehen. Eine der wichtigsten Quellen für diese Lebensgrundlage ist das Grundwasser und das nimmt bei uns seit Jahrzehnten ab. Der Klimawandel mit steigenden Durchschnittstemperaturen, erhöhter Sonneneinstrahlung und stark veränderter Niederschlagsverteilung verschärft diesen Prozess mit zunehmender Geschwindigkeit. Industrieansiedlungen mit einem hohen Wasserbedarf, wie die Gigafactory in Grünheide, verschlimmern diese Situation zusätzlich.
„Vor diesem Hintergrund ist es unfassbar, wie viele Mängel das Genehmigungsverfahren für die Erhöhung der Wasserentnahme um mehr als 1,2 Mio. m³ auf 3.759.500 Kubikmetern im Jahr aufweist, so Nadine Rothmaier, Vorsitzende des NABU Fürstenwalde. „Das Landesamt für Umwelt hat als Genehmigungsbehörde weder eine qualifizierte Umweltverträglichkeitsprüfung bzw. eine sogenannte FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt noch einen Fachbeitrag zur Wahrung des Verschlechterungsverbots nach der Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) eingeholt.“ Ergänzend stellt Michael Ganschow, Geschäftsführer der Grünen Liga Brandenburg e.V. fest: „Nicht nachzuvollziehen ist daher auch, dass sich die Behörde bei der Einschätzung von Auswirkungen einer solchen Entnahme noch immer auf Grundwasserdaten älterer Datenreihen bezieht, anstatt neuere Daten oder gar wissenschaftlich erhobene Prognosen in die Betrachtung mit einzubeziehen. Immerhin soll hier jährlich ein Volumen gefördert werden, dass in etwa einem Drittel des Wasservolumens des benachbarten Stienitzsees entspricht.“