Das 27. UMWELTFESTIVAL wird am Sonntag, den 12. Juni 2022 von 11 bis 19 Uhr wieder vor dem Brandenburger Tor stattfinden. Die GRÜNE LIGA Berlin e.V. freut sich auf viele Besucher*innen, engagierte und vielfältige Ausstellende, unterhaltsame Live-Bühnen und viele nachhaltige Aktionen. Das UMWELTFESTIVAL widmet sich in diesem Jahr dem Elixier des Lebens: dem Wasser.
Das alte Fabrikgebäude einer Spinnerei für Holzwolle am Rande von Neustadt/Spree (Landkreis Bautzen) soll zu einem offenen Umweltbildungs- und Begegnungszentrum werden, kündigt der Verein „Eine Spinnerei – vom nachhaltigen Leben e.V.“ (Mitglied im Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA) an. Innerhalb von drei Jahren sind dafür umfangreiche Baumaßnahmen geplant. Das Besondere daran: Das Experimentieren mit alternativen Baustoffen und Handwerkstechniken ist ausdrücklich gewünscht.
Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA stellte im nordbayerischen Bad Windsheim die Ergebnisse eines zweijährigen Projektes zum Naturgipsabbau in Deutschland vor. Gemeinsam mit Vertreter*innen des BUND Naturschutz in Bayern besuchte der Bundesvorsitzende der GRÜNEN LIGA die Quelle der Aisch, die infolge benachbarten Gipsabbaus zeitweise versiegte. Beide Verbände betonen, dass eine Ausweitung des Naturgipsabbaus verhindert werden muss. Dazu müssen Recycling, Alternativbaustoffe und eine ressourcenschonende Bauwende vorangetrieben werden. Für eine exzessive Ausweisung neuer Gipsabbaugebiete in der Regionalplanung gibt es keine Grundlage.
„Den wegfallenden Gips aus Kohlekraftwerken durch mehr Abbau von Naturgips ersetzen zu wollen, würde zu einem enormen Raubbau an der Natur führen.“ stellt René Schuster, Bundesvorsitzender der GRÜNEN LIGA, fest. „Deutschland muss stattdessen den Anteil von Recycling beim Gips dringend erhöhen. Die Nutzung von Sekundärgipsen und Alternativbaustoffen sind nötig. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich zu einer nachhaltigen Bauwende zu bekennen, die den Verbrauch von Ressourcen insgesamt begrenzt“, so Schuster.
Gips als billiges Nebenprodukt aus Kohlekraftwerken hat vor drei Jahrzehnten den Gipsverbrauch im Bauwesen steigen lassen. Mit dem Kohleausstieg wird schrittweise wieder weniger Gips aus den Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) zur Verfügung stehen. wie es nach dem Kohleausstieg mit dem Naturgipsabbau weitergeht und ob es Alternativen zu einem massiven Aufschluss neuer Gipstagebaue gibt, hat das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA in den vergangenen zwei Jahren intensiv untersucht und mit Akteuren diskutiert. In dem 40-seitigen Bericht „Gips: Rohstoff und Lebensraum“ wurden Ergebnisse aus Interviews, Fachgesprächen, Exkursionen und zwei öffentlichen Tagungen mit den Beteiligten aus Industrie, Forschung, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengefasst.
Informationen zum Überblick liefert unser Kurzfilm.
„Während der Kohleverstromung ist eine Verwendung des entstehenden Nebenproduktes Gips natürlich nötig und sinnvoll. Allerdings wurde die Nachfrage künstlich erzeugt. Die Notwendigkeit, wegfallende Mengen Gips eins zu eins durch Naturgips zu ersetzen, kann aus dem bisherigen Verbrauch also nicht abgeleitet werden“, resümiert Projektmitarbeiterin Dr. Josephine Sahner. Seit den 1980er Jahren fiel aufgrund von Gesetzesvorgaben zur Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken REA-Gips an. Dadurch hatte sich der Markt von anfangs 5 Millionen Tonnen Gips auf den heutigen Stand des Verbrauches von ca. 10 Millionen Tonnen Gips in etwa verdoppelt.
Verbände und Organisationen der „Nitratinitiative“ rufen die neue Bundesregierung zur konsequenten Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie auf. Anlass sind die aktuellen Verhandlungen zwischen Bundesregierung bzw. Bundesländern und der EU-Kommission, um angesichts des laufenden EU-Vertragsverletzungsverfahrens zur EU-Nitratrichtlinie das Düngerecht nachzubessern. Zu den Unterzeichnern gehören (Bild: www.ideengruen.de | markus pichlmaier) BUND, BDEW, Deutsche
Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Greenpeace, GRÜNE LIGA, Global Nature Fund, Verdi und der WWF.
Konkret fordern die beteiligten Organisationen eine Neu-Ausweisung der nitratbelasteten und eutrophierten Gebiete auf Grundlage konkreter Messwerte, da die bisherige Modellierung nicht EU-konform ist. Nach Berechnungen, die der Nitratinitiative vorliegen, wurden in den Bundesländern bisher die nitrat- und phosphatbelasteten Flächen um bis zu 50 Prozent künstlich verkleinert und erforderliche Schutzmaßnahmen ausgesetzt. Darüber hinaus ist eine Kontrolle der Düngung wegen fehlender Vorgaben in der Stoffstrombilanzverordnung nicht möglich. Als Folge werden noch immer bei rund 24 Prozent der Grundwasserkörper die Vorgaben nicht eingehalten.